Zum Hauptinhalt springen

Wer suchet, der findet - irgendwas

Von Christina Böck

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 9 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Freitag Nacht, kurz nach ein Uhr, haben wohl viele Menschen erschrocken Folgendes gegoogelt: "Helmut Kohl tot?" Das besagte nämlich eine Meldung der deutschen Zeitung "Welt". Die Neuigkeit hielt sich gerade einmal 104 Sekunden, dann war sie auch schon wieder gelöscht. Weil: falsch. Kohl ist da aber in guter Gesellschaft. Der BBC war ein ähnlicher Fauxpas zuletzt immerhin mit der Queen passiert.

Ob das wirklich eine vermehrte Suchaktivität auf Google ausgelöst hat, kann man jetzt selbst überprüfen. Die Suchmaschine hat nämlich ihr Analysetool Google Trends für die Öffentlichkeit freigegeben. Sowohl die "New York Times" als auch orf.at haben den Test gemacht, welche Suchbegriffe wann am häufigsten eingegeben werden. Da haben sich verblüffende Ähnlichkeiten bei den österreichischen und den US-Nutzern offenbart. Offenbar sucht man auf beiden Seiten der Erdkugel mitten in der Nacht nach Krankheitssymptomen, dem Wort "Panik" und nach der eventuellen Existenz von Außerirdischen. Ebenfalls bei beiden ähnlich: Nachrichten und Wetterlage werden am häufigsten wirklich sehr früh in der Früh abgefragt. Der New Yorker Journalist hat dann noch herausgefunden, dass offenbar die Konzentration den Tag über rapide nachlässt, weil sich am Nachmittag die Fragen nach dem eigenen Passwort häufen. Für Österreich gibt es auch keine Antwort auf die Frage, wann User am häufigsten nach "grüner Scheiße" fragen (in New York zwischen 5 und 6 Uhr in der Früh und 6 und 7 Uhr abends). Beide Berichte betonen, wie wenig diese Untersuchungen aussagen, also nur Spielerei und eigentlich total sinnlos sind. Übrigens: "Warum?" wird am häufigsten in Deutschland gesucht, gefolgt von Österreich, etwas abgeschlagen Liechtenstein, Schweiz und Luxemburg. Bei den Städten führt Soltau in Niedersachsen. Noch Fragen?