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Es hätte die Schlacht des Jahres werden können. Maskuline Männer treten an gegen fette Feministinnen. Aber: Ausgerechnet die maskulinen Männer sind eingeknickt. Obwohl das gegen die Regeln von Daryush Valizadeh verstößt, mit denen er der weltumspannenden Verweichlichung des männlichen Geschlechts beikommen will. "Behaarte Feministinnen" sind das Feindbild des selbsternannten US-Frauenhelden. Wobei, eigentlich ist er eher ein Männerheld. Valizadeh ist eine jener Internet-"Größen", die sich anschicken, gegen die Unterjochung der Männer zu rebellieren - tatsächlich geht es profan darum, möglichst viele Sexpartnerinnen zu akquirieren.
Frauen wollen keine weibischen Ja-Sager, wie sie eine Generation von fortschrittlichen Müttern erzogen hat, sagt er, sondern lieber böse Buben. Eine harmlose Ausformung der Maskulinitätsidentitätskrise unserer Zeit, könnte man sagen. Hätte Valizadeh nicht auch kriminelle Vorstellungen: Im privaten Bereich soll Vergewaltigung erlaubt sein. In seiner Logik verständlich: Bei einem solchen Supertypen ist das Vergewaltigermantra "Die hat ja eh wollen" schlüssig. Diese "Make Rape Legal"-Forderung würde Österreich übrigens ganze 27 Jahre zurückwerfen: Seit 1989 ist die sexuelle Nötigung durch den Lebenspartner strafbar. Am Samstag wollten sich Anhänger dieser Wir-wollen-wieder-Könige-sein-Partei in 165 Städten, auch in Wien, zu geheimen Stelldicheins treffen. Weil sogar Frauen mit rasierten Beinen dagegen Sturm liefen und Gegenveranstaltungen organisierten, sagte Valizadeh die Aktion ab. Schwanz eingezogen - der Super-GAU für richtig harte Kerle.