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Wer wird Chef des Staatsballetts?

Von Verena Franke

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Bekannt ist: Bogdan Ročić wird Dominique Meyer ablösen. Seit Dezember 2016 steht der neue Staatsopernchef fest, der ab der Saison 2020/21 übernehmen wird. Doch auch der Ballettchef Manuel Legris wird zeitgleich das Haus verlassen. Wer ihm nachfolgt, ist hingegen noch offen. Man sei in Gesprächen, heißt es aus dem Büro des designierten Opernchefs. Spekulationen zu bestimmten Personen wären ebenso sinnvoll wie der Blick in die Glaskugel. Denn die wichtigste Frage für etwaige Ballettchef-Rätselspielchen blieb bisher unbeantwortet: Was hat Ročić vor? Darf das von Legris zur klassischen Kompagnie von höchstem Niveau trainierte Ensemble weiterhin dem einerseits traditionellen und andererseits dem neoklassischen Ballett frönen? Oder kommt ein radikaler Kurswechsel in Richtung Zeitgenössisch? Wie beim Berliner Staatsballett? Dort wird im Sommer 2019 Sasha Waltz, Choreografin und Star der Tanztheaterszene, als Ko-Intendantin die stilistische Richtung vorgeben und so kündigte sie erst kürzlich eine Neuausrichtung des Ensembles an.

Die Tänzer protestierten und sprachen ihr zugleich die geeignete Qualifikation ab. Sogar eine Internet-Kampagne "Rettet das Staatsballett" gegen Waltz wurde initiiert: Immerhin 20.000 Unterschriften wurden gesammelt. Dieses Tohuwabohu wünscht man sich natürlich keineswegs für das Wiener Staatsballett und seine Tänzer. Doch die Vorstellung einer starken Modernisierung mit mutigeren Neuproduktionen ist schon reizvoll.