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Der geplante ORF-Beitrag für alle (das entsprechende Gesetz befindet sich in Begutachtung) könnte zum unbeliebtesten Gesetz seit langem werden. Und dabei ist die Konkurrenz groß. Das Linzer Market Institut ließ für den "Standard" kürzlich die Zustimmung zu dem Vorhaben abfragen. Kurz gesagt: Die Zahlen sind ein Desaster. Nur 28 Prozent finden sie "eine gerechte und faire Lösung". Übrigens exakt so viele, wie mit einer Verbilligung ihres persönlichen Aufwandes rechnen. Doch die Ablehnung gegen die Gebühr sitzt noch tiefer: Ganze 56 Prozent lehnen demnach Beiträge für den ORF grundsätzlich ab, immerhin mehr als jeder Zweite. 36 Prozent finden sie gerechtfertigt.
Jetzt kann man sagen, gut, die Beliebtheit einer Steuer abzufragen, ist sinnlos, was soll denn da anderes herauskommen? Wer zahlt gerne Steuern? Erfahrungsgemäß zahlt man immer dann ohne Murren, wenn man das Gefühl hat, dass man für sein Geld etwas geboten bekommt. Krankenhäuser zum Beispiel. Oder Pensions- oder Arbeitslosenversicherung. Zahlt man ja auch nicht gern, akzeptiert aber, dass alles schon einen Sinn hat.
Dahin muss der ORF erst kommen. Denn viel zu viele Menschen sind der Meinung, dass sich Medien überholt haben; oder dass ohnehin gar alle von der Obrigkeit gesteuert werden. Was nachweislich nicht stimmt. Oder glaubt irgendwer, ein Interview mit Armin Wolf ist von "denen da oben" so gewünscht? Es ist eher wie mit dem ORF-Beitrag: ungeliebt, aber doch notwendig.