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Werben um AUA eröffnet

Von Karl Leban

Wirtschaft

Chinesen und Türken nicht dabei. | Shortlist Anfang nächster Woche. | Wien. Das Brautwerben um die teilstaatliche AUA ist eröffnet - mit ersten Angeboten, die bis Freitag (14 Uhr) hinterlegt werden mussten. Zumindest vier Offerte von Luftfahrtgesellschaften sind der Investmentbank Merrill Lynch, die den Verkauf des knapp 43-prozentigen Bundesanteils begleitet, fristgerecht auf den Tisch geflattert. Fix zum Kreis der Bieter zählen Air France, Lufthansa und British Airways, die drei größten Fluglinien in Europa, sowie die russische S7.


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Nicht mit von der Partie ist Air China. Die Chinesen haben das Handtuch geworfen, weil sie Probleme gehabt hätten, den eng gefassten Zeitplan des Verfahrens einzuhalten. Wie berichtet, soll bereits am 28. Oktober feststehen, wer bei der AUA landet. Nicht im Rennen ist auch Turkish Airlines. Die Türken wurden vom Bieterprozess kurzerhand ausgeschlossen. Gleich zu Beginn des Verkaufsverfahrens hatten sie einen wichtigen Termin verschlafen.

Auskünfte der Staatsholding ÖIAG gab es am Freitag weder zur Zahl noch zu den Namen der Kandidaten. Deshalb ist auch nicht auszuschließen, dass unter den Bietern doch mehr als die vier derzeit bekannten Airlines sind. Denn ursprünglich hatten sich für die AUA zwölf Interessenten die Verkaufsunterlagen abgeholt.

Dreikampf der Großen

Für die AUA ist es freilich nicht entscheidend, wie viele Airlines sich nun tatsächlich mit einem Offert in Stellung gebracht haben. Entscheidend ist vielmehr, dass die Großen und die Starken der Luftfahrt-Branche dabei sind, wie AUA-Chef Alfred Ötsch am Mittwoch vorweggenommen hatte.

Mit Air France, Lufthansa und British Airways, die sich aller Voraussicht nach ein beinhartes Match liefern werden (S7 gilt nur als Außenseiter), ist das nun der Fall. Warum gerade sie für die AUA die richtigen Partner wären? Die rot-weiß-rote Fluglinie braucht für ihre kränkelnde Langstrecke einen kräftigen Vertriebsarm, der ihr dort mehr Geschäft zuschaufelt. Europas Große haben einen solchen. Mit einer funktionierenden Langstrecke wäre die AUA saniert, weil sie ihre Stärken im wachsenden Osteuropa- und Nahost-Geschäft besser ausspielen könnte.

Die offizielle Bieterliste samt den eingelangten Angeboten legt Merrill Lynch der ÖIAG am Montag vor. Da werden auch die Kandidaten für die nächste, die "heiße" Bieterrunde gekürt. Eins vorweg: Die "Champs" sind sicher dabei.