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Werbewirtschaft: Impuls durch Wahlwerbung

Von Manfred Schmid

Wirtschaft

Erfreut über die Auflösung des Nationalrates zeigt sich naturgemäß die österreichische Werbewirtschaft. Die vorgezogenen Nationalratswahlen und die damit verbundenen Werbekampagnen werden einen messbaren Beitrag zum Werbevolumen 2002 liefern. Besonders Zeitungen, Zeitschriften, private Anbieter elektronischer Medien, Druck, Werbemittelverteilung und Plakatwirtschaft werden profitieren.


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Während das österreichische Werbeaufkommen in aktuellen Jahresanalysen noch einen "intakten Abwärtstrend" signalisiert, lassen Millionenkampag-nen für die vorgezogenen Neuwahlen die Kommunikationsbranche auf "windfall profits" hoffen.

"Speziell die Printmedien, die kurzfristig und flexibel belegt werden können, dürfen sich auf Impulse freuen" so gestern Walter Ruttinger, Bundesobmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Österreich. Nach seinen Berechnungen sind ca. 20 Euromillionen für Werbekampagnen zu kalkulieren, darin eine kaum nachvollziehbare Summe für "below the line"-Maßnahmen, welche die Parteien in die Schlacht werfen werden. Einschränkung oder Verzicht auf Werbung wird hier - entgegen mancher Ankündigung - nicht das Mittel der Wahl sein. Immerhin geht es diesmal gleich für mehrere Parteien um eine Schicksalswahl. Doch dass diese zu einem vorgezogenen Zeitpunkt und kurzfristig stattfindet, bringt aus Sicht der Kommunikationswirtschaft nicht nur Vorteile: Lange Vorwahlkämpfe hätten für 2003 mehr Werbeaufwand erwarten lassen.

Im Zuge des "Knittelfelder Konjunkturpakets für die Werbemedien" (Ruttinger) sieht der Fachverband verbesserte Aussichten für Print (positiver Impuls von 5% gegenüber der zuvor deutlich negativen Prognose) und Hörfunk/TV privat. Medien wie Flugblatt (plus 8%) und Außenwerbung (plus 3%) könnten über das angegebene prognostizierte Wachstum im vierten Quartal 2002 hinaus, mindestens jedoch mit 10% plus rechnen. Stress bedeutet der vorgezogene Wahltermin jedenfalls für die vom Fachverband vertretene Plakatwirtschaft: Von den rund 80.000 Plakatstellen in Österreich ist das Gros längst gebucht und steht für Parteien nicht zur Verfügung.