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Von der Politauf die Fußballbühne - und wieder zurück? | Spaltung BZÖ/FPÖ "Späte Genugtuung" für Westenthaler. | Wien. Die Kür des BZÖ-Spitzenkandidaten werde sicher "ohne den Peter Westenthaler über die Bühne gehen", sagte der ehemalige FPÖ-Klubobmann selbst in einem Interview Anfang April. "Ich habe nie ausgeschlossen, dass ich einmal wiederkomme", lautete seine jüngste Aussage. Der 38-Jährige Wiener ist mit seinen An- und Absagen seinem langjährigen Weggefährten - mal Freund, mal Feind - Jörg Haider nicht unähnlich.
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Seine politische Karriere begann Westenthaler als persönlicher Sekretär des damaligen FPÖ-Bundesparteiobmanns Haider. Was ihn in die Politik gebracht habe, sei sein "Gerechtigkeitssinn", betonte er. Er war Jugendsprecher der Wiener FPÖ, Wiener Landtagsabgeordneter und landete 1999 im Nationalrat, wo er von 2000 bis 2002 den FP-Klubobmann stellte.
Zum Bruch kam es rund um "Knittelfeld" im Herbst 2002. Haider weigerte sich die geplante Steuerreform aufgrund des Hochwassers zu verschieben. Der Machtkampf in der FPÖ führte zu Westenthalers Rückzug aus der Politik, der damit der damaligen FP-Obfrau Susanne Riess-Passer folgte.
Noch stand aber der ehemalige FPÖ-Politiker zu seinem Trauzeugen Haider, über den er "kein böses Wort" äußern wollte. Haider nahm es nicht so genau. Er warf Westenthaler vor, sich "die Taschen mit Geldern aus den Ämtern vollzustopfen", die sie nur durch die Partei erreicht hätten. Haider mache die Partei kaputt, konterte Westenthaler.
Kurz darauf kam dem Fußball-Narr seine Bestellung zum zweiten Bundesliga-Vorstand nicht ungelegen. 2004 wechselt er ins Top-Management von Stronachs Magna-Konzern.
Doch die Lust auf Politik hat Westenthaler nicht verloren. "Parteifrei und unabhängig" fühlte er sich nach seinem FPÖ-Austritt in Folge der Spaltung der FPÖ 2005. Für ihn wurden "die Handlanger von Knittelfeld kaltgestellt". Ein Eintritt in das BZÖ folgte zwar nicht, aber er trat seitdem immer wieder in BZÖ-Nähe auf.
Das Angebot, die Orangen bei der Wiener Landtagswahl 2005 zu unterstützen, hat er noch ausgeschlagen. Innerhalb des BZÖ wird davon ausgegangen, dass Westenthaler ein Regierungsamt - entweder Verkehrs- oder Sozialministerium - erhält.