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Westerwelles rettende Krönung

Von Ines Scholz

Politik

FDP-Chef war bis zum Wahltriumph heftig umstritten. | Wien. Für Guido Westerwelle ging es bei dieser Wahl im Grunde ums politische Überleben. Und das hat er sich mit dem grandiosen FDP-Wahlerfolg nun mehr als gesichert. Seine Partei fuhr das beste Ergebnis seit 1949 ein. An diesem Faktum ändert der Umstand nichts, dass den Liberalen nach sieben Jahren Opposition weitere vier bevorstehen könnten.


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Umstritten war der 43-Jährige, der vor vier Jahren gegen Parteichef Wolfgang Gerhardt putschte, immer wieder. Vor allem nach dem Spaßwahlkampf 2002, als er sich auf seine Schuhsohlen zur Untermauerung seines unrealistisch hoch gesteckten Wahlziels die Ziffern 1 und 8 klebte, hatten Parteifreunde einen personellen Neuanfang gefordert. Damals erhielten die Liberalen gerade einmal 7,4 Prozent und landeten nur auf Platz Vier.

Der brillante Rhetoriker und bekennende Homosexuelle versank damals in tiefe Depression und war in der Öffentlichkeit kaum noch gesehen. Erstaunlicherweise war es gerade sein Rivale Gerhardt, der ihn dazu überredete, noch einmal aufs Ganze zu setzen. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Bei fast allen Landtagswahlen seit 2002 legten die Gelben zu, in drei Ländern regieren sie mit. Der Erfolg vom Sonntag war auf für Westerwelle die Krönung.