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Der ORF lud zu einem Vorab-Stelldichein mit dem neuen "Wetten dass..?"-Moderator Markus Lanz. Dabei ließ Lanz eine Handvoll Journalisten etwas hinter die Fassade lugen und erzählte aus dem Shownähkästchen. Die im Vorfeld vom deutschen Boulevard heftig ausgetragene Nachfolgedebatte entschied wie bekannt schlussendlich der smarte Südtiroler für sich. Doch wer ist dieser Lanz, der so ganz anders wirkt als sein extrovertierter Vorgänger? Lanz ist vieles, aber sicher kein zweiter Typus "Gottschalk". Mehr noch, er ist die Antithese von Thomas Gottschalk. Was Gottschalks bewusstes oder unbewusstes Stilmittel zu sein schien, nämlich die Unbekümmertheit und Frechheit eines Lausbuben, findet bei Lanz keinen Platz mehr. Der Südtiroler wirkt gesetzter, seriöser, für manche zu seriös und dem Format nicht entsprechend. Wer sich nun erwartet, am 6. Oktober eine Art "Gottschalk light" erleben zu dürfen, wird wohl enttäuscht zum Branchenkonkurrenten "Supertalent" weiterzappen und in den Erinnerungen an früher zergehen, denn alles wird anders. Nicht einmal mehr von den "kontrastreichen" Outfits seines Vorgängers ist etwas übrig geblieben: "Vielleicht bin ich einmal verrückt und lasse die Krawatte weg", so Markus Lanz. Es wird also auch kein Lanz’sches Style-Pendant geben. Doch wird deshalb alles gleich schlechter? Die "Bild" titelte bei der Übernahme durch Gottschalk Folgendes: "Wir wollen Frank Elstner zurück". Sollte sie das auch am 7. Oktober tun, steht Markus Lanz wohl eine lange Karriere bevor. Wetten?