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Wetter und Wettbewerb

Von Stefanie Holzer

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Am Ostersonntagabend zogen plötzlich bemerkenswert schwarze Wolken heran, die ungefähr um halb acht heftige Regenschauer brachten. Irgendwann blitzte es hell - und dann trat Christa Kummer auf und sprach von einem Wolkenband, das über uns hinwegziehen würde, jedoch ohne "wetterwirksam" zu werden. Draußen prasselte der Frühlingsregen, und ich fragte mich, was "wetterwirksam" wohl bedeuten mochte.

Für die nächsten Tage sagte sie hie und da einen Schauer voraus, allerdings eher nicht im Südosten, aber dort habe es, sagte sie ebenso wundersam unbegreiflich, ohnehin schon seit einem halben Jahr kaum mehr geregnet. Wahrscheinlich sind es diese Momente, deretwegen man immer wieder die Wettervorhersage anschaut und nicht einfach auf das Wetter wartet, das ja sowieso kommt.

Zu Ostern ist nicht nur die englische Königinmutter gestorben, nein, auch Österreich hatte seinen Trauerfall zu beklagen: Mein Gott, was war der ORF wieder traurig, als der "aus Wien (!) stammende Billy Wilder" gestorben war: Meine Güte: Tatsächlich kamen am Ostermontagnachmittag um 14.40 Uhr ("Das Mädchen Irma La Douce") und dann noch einmal um 23.30 Uhr ("Extrablatt") Filme von Billy Wilder. So traurig aber auch! Da tupfte man um 20.15 Uhr einfach die Tränchen ab und gab sich mit "Die Mumie" eine Dosis Horror, die übrigens zeitgleich auf RTL lief. Zur selben Zeit hatten ORF 2 und die ARD Rosamunde Pilcher angesagt. So also sieht der Wettbewerb unter TV-Anstalten aus. Ich hielte das eher für unlautere Absprachen mit dem Ziel der Verhohnspiegelung des Sehers.