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WetterfröschInnen ade

Von Manfred A. Schmid

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Einige deutsche Privatsender sind bereits dazu übergegangen, auf den Einsatz von Wettermoderatorinnen und -moderatoren in den TV-Nachrichtensendungen zu verzichten. Diese Form der - kostenintensiven - Präsentation sei nicht mehr zeitgemäß, so die Begründung. Die digitalisierte grafische Darstellung von Wetterkarten und der zu erwartenden Veränderungen, ergänzt durch einen nüchtern gesprochenen, erläuternden Text aus dem Off, genüge vollauf. Der ORF, so hört man, denke derzeit - trotz der ihm vom Stiftungsrat auferlegten Sparmaßnahmen - noch nicht daran, diesem Beispiel zu folgen. Warum eigentlich nicht? Ich jedenfalls könnte mir ein Leben ohne Christa Kummer und Isabella Krassnitzer ganz gut vorstellen. Wie sie da allabendlich vor der Blue Box stehen, ihre Arme ausfahren und einholen, treuherzig, frohgemut oder entschuldigend - je nach Wetterlage - in die Kamera blicken, auf die Wolken- und Sonnensymbole deuten und dazu ihre Stimmchen ertönen lassen, hat wenig zusätzlichen Informationswert. Auch der Unterhaltungsfaktor hält sich in Grenzen. Auf diese "persönliche Note" der Wetterpräsentation würde ich gerne verzichten. In der "ZiB 3" geht sie mir ja auch nicht ab. Mit Grauen erinnere ich mich höchstens an die Zeiten, als ein Wetterfrosch namens Robinek in "Wien heute" herumkasperte oder ein Carl Michael Belcredi mit seinen Pullovern vom Wettergeschehen eher ablenkte als es zu erklären.

Mag sein, dass viele nicht an eine Abschaffung unserer Wetterladys glauben wollen. Aber als man daran ging, am Küniglberg die Programmansagerinnen einzusparen, wurde das auch ohne aufzumucken akzeptiert.