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Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
Der Europäische Rat konzentrierte sich auf das strategische Ziel, die Union zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen und ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen sowie einem größeren sozialen Zusammenhalt zu erzielen. Es bestand uneingeschränktes Einvernehmen, dass sich Wirtschafts- und Beschäftigungs- und Sozialpolitik gegenseitig unterstützen müssen.
Arbeitsplätze
Die Union und die Mitgliedstaaten bekennen sich uneingeschränkt zum Ziel der Vollbeschäftigung und betrachten diese als ein wichtiges Mittel zur Lösung des Problems der alternden Bevölkerung.
- Auf dem Weg zur Vollbeschäftigung wird bis zum Jänner 2005 die Quote von insgesamt 67 % und in der weiblichen Bevölkerung 57 % vorgegeben. Die durchschnittliche EU-Erwerbsquote älterer Männer und Frauen (zwischen 55 und 64) wird bis 2010 auf 50 % angehoben.
- Bildung und Höherqualifizierung umfasst die Prioritäten der Ausbildungspolitik, des lebenslangen Lernens sowie der Förderung von Mobilität von Arbeitnehmern auf neuen offenen europäischen Arbeitsmärkten.
Wirtschaftsreform
Die Schaffung eines reibungslos funktionierenden Binnenmarkts im Dienstleistungsbereich ist eine der wichtigsten Prioritäten Europas.
- Zur Ausschöpfung des Binnenmarktpotentials gab es zwar hinsichtlich der angestrebten Liberalisierung der Gas- und Elektrizitätsmärkte in der EU keine Einigung, jedoch wird der Europäische Rat die Vorschläge der Kommission betreffend Gas und Elektrizität prüfen. Im Anschluss soll das Ziel der Marktöffnung so bald wie möglich erreicht werden.
- Finanzdienstleistungen, Risikokapital und die Regelung für Wertpapiermärkte wird in Zukunft flexibler gestaltet werden. Dazu werden die Mitglieder aufgerufen, bis 2003 mit der Umsetzung des Risiko-Aktionsplans einen funktionierenden Risikokapitalmarkt zu schaffen.
- Zur Förderung eines effektiven Wettbewerbs und jene der unternehmerischen Initiative werden einzelstaatliche Aktionspläne und Rahmenregelungen der Union wie das Mehrjahresprogramm zugunsten der Unternehmen eingesetzt.
Wirtschafts- und Sozialmodell
Im Hinblick auf die Modernisierung des europäischen Wirtschafts- und Sozialmodells bildet die in Nizza angenommene Europäischen Sozialagenda den Rahmen für sozialpolitische Maßnahmen der nächsten fünf Jahre. Wichtige Punkte sind:
- Verbesserung der Qualität der Arbeitsplätze, insbesondere zur Förderung eines guten Arbeitsumfelds für alle und der Chancengleichheit.
- Förderung der sozialen Eingliederung im Sinne der aktiven Bekämpfung der sozialen Ausgliederung.
- Engagierte, aktive Beteiligung der Sozialpartner bei der Gestaltung des Wandels. Als Beitrag soll die Europäische Beobachtungsstelle für den industriellen Wandlungsprozess im Rahmen der Dublin-Stiftung eingerichtet werden.
- Sichere und nachhaltige Sozialschutzsysteme sollen mit klaren Strategien entwickelt werden, welche durch die parallelen Bemühungen zur Erhöhung der Beteiligten am Arbeitsmarkt, der Produktivität und Mobilität unterstützt werden.
eEurope
Besondere Anstrengungen im Bereich der neuen Technologien gehören der Förderung des Ausbaus der Forschungs- und Entwicklungspolitik der Gemeinschaft.
- Einheitliche Regelungen und Schaffung gleicher Bedingungen durch die das Telekommunikations-Paket.
- Forschung und Innovation soll in den Bereichen Forschung, Finanzwesen und Wirtschaft gezielter gefördert werden und gleichzeitig sicherstellen, dass europäische Ideen zuerst in Europa vermarktet werden.
- Spitzentechnolgie (Biotechnologie) soll basierend auf den Schlussfolgerungen von Lissabon und Feira beschleunigt werden.