Armee: Lage unter Kontrolle. | Auslandsösterreicher in Sicherheit. | Bangkok. Die Anführer der thailändischen Protestbewegung haben am Mittwoch die Einstellung ihres Widerstand gegen die Regierung erklärt. Natawut Saikua, ein Führer der "Rothemden", sagte: "Wir haben unser Bestes getan."
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"Wir wollen weitere Verluste unsere Brüder und Schwestern unter den Rothemden verhindern", sagte Weng Tojirakarn, einer weiterer von sieben Führer der Protestbewegung, die gemeinsam ihre Entscheidung verkündeten. Er rief die Regierungsgegner dazu auf, das Stadtzentrum zu verlassen. Die Erklärung rief Unmutsäußerungen bei den Regierungsgegnern hervor.
Im Fernsehen waren vier Anführer der Regierungskritiker in Polizeihaft zu sehen. Kurz nach der Aufgabe der Demonstranten detonierten in ihrem Umfeld Augenzeugen zufolge drei Granaten. Mindestens zwei Soldaten und ein italienischer Journalist seien schwer verletzt worden.
"Armee räumt auf"
In der Früh hatten Panzer die Bambus-Barrikaden der "Rothemden" durchbrochen. Die Demonstranten würden aus der Innenstadt vertrieben, kündigte Regierungssprecher Panitan Wattanayagorn im Fernsehen an. Der Einsatz werde den ganzen Tag andauern. "Das ist der Tag X", sagte ein Soldat.
Hunderte Soldaten und Polizisten wurden in Bangkok zusammengezogen. Die Truppen forderten die Menschen über Lautsprecher auf, nach Hause zu gehen. Aus einem Gebäude stieg schwarzer Rauch auf, Reifen brannten. Im Geschäftsviertel der Hauptstadt hatten sich zuletzt noch rund 3.000 Regierungsgegner verbarrikadiert. Der Machtkampf begann Mitte März, als mehrere zehntausend Demonstranten aus der Provinz in die Hauptstadt kamen, um die Regierung zu stürzen. Bei den Straßenkämpfen kamen seit Donnerstag vergangener Woche mindestens 39 Menschen ums Leben, fast 300 wurden verletzt.
Auslandsösterreicher in Sicherheit
Die Auslandsösterreicher in Bangkok sind in Sicherheit, unter den Toten und Verletzten der Kämpfe befinden sich nach Informationen der österreichischen Botschaft keine Österreicher. Nichtsdestotrotz riet Botschafter Johannes Peterlik Österreichern in der thailändischen Hauptstadt am Mittwoch, lieber noch den ganzen Tag in ihren Wohnungen zu bleiben. Obwohl sich die Kämpfe der vergangenen Tage zum Teil in unmittelbarer Nähe der Botschaft abgespielt hatten, sei das Botschaftspersonal in Sicherheit und das Gebäude selbst nicht gefährdet gewesen. "Die Situation hat sich nun beruhigt", sagte Peterlik in einem Telefongespräch mit der APA, "das Militär hat die Lage im Griff." Allerdings verwies er auf Berichte, wonach im Norden des Landes Angehörige der Protestbewegung Rathäuser besetzt und in Brand gesetzt hätten. "Es ist noch nicht klar, in welcher Form radikale Elemente das jetzt weiterführen." (schluss)