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Dass viele Frauen ihren Kinderwunsch bis in die späten 30er verschieben, um sich vor der Familiengründung beruflich zu positionieren, ist ein klar zu beobachtender Trend. Dass es dann mitunter schon etwas (zu) spät ist und aus einem aufgeschobenen ein aufgegebener Kinderwunsch wird, erweist sich als immer häufigere Folge dieses Aufschiebens. Das kann sich nicht nur für die einzelnen Frauen als persönliches Drama erweisen, sondern hat auch Konsequenzen für die Entwicklung einer Gesellschaft. Wenn höher gebildete Paare kaum mehr Nachwuchs haben, bildungsferne Schichten jedoch zahlreich, so verändert das die Zusammensetzung der Bevölkerung binnen weniger Generationen. Für Kritiker der vermeintlich gescheiterten Eliten ein Grund zur Freude, für Kulturpessimisten und Bildungsbürger eher nicht.
Weniger problematisch als die damit einhergehenden Veränderungen ist die Tatsache, dass die Politik sie einfach geschehen lässt, ohne sie zu begleiten oder gegebenenfalls zu beeinflussen.
Denn wie sehr sich berufstätige Frauen, vor allem mit höherer Ausbildung, doppelt überlegen, ein Kind zu bekommen, belegt jetzt eine neue Studie. Die zeigt, dass Angst um den Arbeitsplatz die Familienplanung massiv beeinflusst. Fazit: Je unsicherer der Job, desto unwahrscheinlicher eine Schwangerschaft. Ein sicherer Job alleine - wer hat den schon? - ist auch noch keine absolute Kinder-Motivation. Den richtigen Zeitpunkt für ein Kind sehen also immer weniger Frauen für sich gekommen. Die Politik hält das - noch - für ein absolut individuelles Problem.

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