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Wie die EU in die Krise kam

Von Peter Bochskanl

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Paul Lendvais "Europastudio" fragte Sonntag nach der Handlungsfähigkeit der EU. Berthold Kohler (Herausgeber der "FAZ-Sonntagszeitung"), Hugo Bütler (der frühere Chefredakteur der "Neuen Zürcher Zeitung"), Margaretha Kopeinig (Leiterin des Europa-Ressorts im "Kurier") und Adam Krzeminski (Kommentator der Warschauer "Polityka") arbeiteten die Ursachen der Euro skepsis heraus. Vor allem sind es Politiker, die nur den nächsten Wahltag vor Augen haben; die nach dem Motto "Hast du einen Opa, schick ihn nach Europa" nicht immer Spitzenkollegen ins Europäische Parlament und einen schwachen Präsidenten nach Brüssel entsenden; die für unpopuläre Entscheidungen, die sie mitbeschlossen haben, zu Hause "Brüssel" die Verantwortung zuschieben.


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Nationalismus und Populismus fallen vor allem bei der jungen Generation auf fruchtbaren Boden. Sie nimmt die EU nicht als erfolgreiches Projekt zur Sicherung von Frieden, Freiheit und Wohlstand wahr, weil sie bereits mit diesen Errungenschaften aufgewachsen ist. Disziplinlose Regierungen, die sich mit Wählergeschenken auf Pump Stimmen sichern und so die Krise verursachen, untergraben das Ansehen der EU. Sie stellen die Solidarität der Gemeinschaft, die nun Rettungsschirme aufspannen muss, auf eine harte Probe. Verstärkt wird der Vertrauensschwund durch Oppositionspolitiker, die mit Anti-EU-Geschrei auf Stimmenfang gehen, und durch Boulevardmedien, die mit ihrer Hetze gegen die EU Auflage machen wollen.

Das "Europastudio" hatte mit Panikmache nichts am Hut und vermittelte sachlich fundierte Zuversicht, dass auch diese Krise bewältigt wird.

LinkWebsite Frankfurter Allgemeine Zeitung