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In dem neu erschienen Roman "Die Wohlgesinnten" versetzt sich der jüdische Schriftsteller Johnathan Littell in die Lage eines - erfundenen - SS-Mannes namens Max Aue und erzählt die Geschichte des Nationalsozialismus aus der Perspektive eines Täters.
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Der Amerikaner Littell hat sein Buch in französischer Sprache geschrieben. In Frankreich wurde "Les Bienveillantes" auch zum Bestseller. Ob sich dieser Erfolg in den deutschsprachigen Ländern wiederholen wird, bleibt abzuwarten. Aber dass die Vermarktung der deutschen Ausgabe einem wohldurchdachten Businessplan folgt, war am Donnerstagabend aus der Dokumentation "Auf den Spuren eines literarischen Phänomens" zu erfahren. Der Film, der im deutsch-französischen Sender "arte" lief, ging keineswegs unkritisch mit Littells 1500-Seiten-Opus um. Dennoch können Verlag und Autor mit dem Beitrag voll zufrieden sein: Dass das Fernsehen einem neuen Roman 55 Minuten Sendezeit widmet, ist schließlich nicht die Regel, sondern eine unerhörte Ausnahme.