)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 3 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Seit 1956, also seit gut 65 Jahren, gibt es ihn schon - den Ballon d’Or, der von der französischen Fußball-Fachzeitschrift "France Football" vergeben wird. Und tatsächlich liest sich die Liste der Ausgezeichneten wie das Who is Who des Klub-Fußballs Europas. Kaum ein Kicker von Rang und Namen fehlt. Auffällig ist aber, dass der überwiegenden Mehrheit der Fußballer diese Ehre nur ein einziges Mal zuteilwurde, denn dass jemand ein zweites oder gar ein drittes Mal den Goldenen Ball zugeschupft bekam, kam tatsächlich nur sehr selten vor.
Es ist dies eine Vorgehensweise, die sich eigentlich gut bewährt hat, möchte man meinen. Und dennoch hat "France Football" diesen Pfad vor Jahren verlassen und seit 2009 mit Ausnahme von WM-2018-Star Luka Modric nur noch zwei Spieler mit dem Ballon d’Or bedacht: Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. So gesehen war es keine Überraschung, dass der Sieger 2021 zum siebenten Mal Messi heißt. Oder vielleicht doch? Gibt es nach zwölf Jahren noch immer niemanden, fragen sich nicht wenige, der es mit dem Argentinier aufnehmen kann?
Es ist dies eine berechtigte Frage, die auch Ronaldo am Dienstag via Instagram gestellt hat. Nur ging seine Klage darüber, nicht gewonnen zu haben, ins Leere. Anstatt der Chefredaktion von "France Football" beispielsweise mangelnde Fantasie vorzuwerfen, witterte er gleich eine gegen ihn gerichtete Verschwörung. Der Zeitschrift kann’s egal sein: So verrückt kann eine Ballon-Wahl nicht ausgehen, als dass damit die unbezahlbare Werbung, die Ronaldo mit seinem Post für sie gemacht hat, aufgewogen werden könnte. Nüchtern betrachtet hätte man wohl Robert Lewandowski den Titel geben müssen. Aber Business geht nun einmal vor.