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Wie erwartet: Saudi-Investor spritzt AUA-Kapitalerhöhung

Von Karl Leban

Wirtschaft

Wien. Das Bieterrennen um die AUA ist bereits im Gang. Unabhängig davon lief für Alt-Aktionäre gestern, Montag, um zwölf Uhr mittags die Frist für die Kapitalerhöhung ab. Zur Erinnerung: Im Zuge dieser Emission soll der Investor Sheik Mohamed Bin Issa Al Jaber mit 20 Prozent an der heimischen Fluglinie beteiligt werden.


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Der aber, so ist aus seinem Umfeld zu hören, ziert sich weiter und wird die AUA kalt abblitzen lassen. Für den saudischen Milliardär läuft die Bezugsfrist für neue AUA-Aktien noch bis 15. September.

Für die AUA ist die Kapitalerhöhung, die am 7. Mai von ihren Aktionären abgesegnet wurde, freilich nur ein Vehikel, um sich vertragskonform zu verhalten und damit Rechtsansprüche zu wahren. Ursprünglich hatte der Scheich 150 Mio. Euro fix zugesagt, dann aber den Rückzug angetreten, weil er sich von der AUA über deren tatsächliche wirtschaftliche Lage hinters Licht geführt fühlte. Die umstrittene Causa ist bereits seit Monaten gerichtsanhängig.

Doch ein bisschen Geld

Das offizielle Ergebnis ihrer Emission wird die AUA am kommenden Montag verkünden. Al Jaber erhält auf alle Fälle eine ordnungsgemäße Zuteilung im Ausmaß der vereinbarten 20 Prozent und wird dann von der AUA aufgefordert werden, die zugeteilten Aktien zu bezahlen - zu einem Fixpreis von 7,10 Euro pro Stück. Das alles ist jedoch nur rein formell, damit ihn die AUA auf Schadenersatz klagen kann.

Schöner Nebeneffekt

Einen angenehmen Nebeneffekt in Form von frischem Geld hat die Pro-forma-Kapitalerhöhung für die Airline dennoch. Zumal viele Anleger das Angebot angenommen haben, für die ersten 1000 Jungaktien einen Sonderpreis von nur je 4,89 Euro zahlen zu müssen. Gemessen am aktuellen Börsenkurs (6,63 Euro) erwerben sie diese Papiere um ein Viertel billiger. Analysten rechnen für die AUA mit einem Körberlgeld von ein paar Millionen Euro.

Im Übrigen besteht nicht die Gefahr, dass die knappe Mehrheit der rot-weiß-roten Kernaktionäre (rund um die ÖIAG) damit kippt - was sonst den Verlust internationaler Verkehrsrechte zur Folge hätte. Denn die AUA selbst hält immerhin 3,55 Prozent eigener Aktien.