Plagegeister starten aus dem Stand mit 1,35 Metern pro Sekunde. | New York. Vier Jahrzehnte haben Biologen gerätselt, was Flöhe zum Sprung in phänomenale Höhen befähigt, die auf Menschen übertragen gut und gern der von Wolkenkratzern entspricht. Jetzt ist die Lösung gefunden.
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Die winzigen Plagegeister übertragen alle Kraft vom Körper über die Beine bis in die Zehen und schnellen dann von ihnen aus in die Höhe empor. Das berichten die Briten Gregory Sutton und Malcolm Burrows von der University of Cambridge im "Journal of Experimental Biology".
Den Forschern halfen Aufnahmen mit einer Spezialkamera, die Frage zu klären. Flöhe bewegen sich nicht im Dunkeln, hüpfen aber hoch, sobald Licht angeht. Die Zoologen fokussierten ihre Kamera daher im Halbdunkeln und hatten die Flöhe genau im Visier, als sie zum Sprung ansetzten. So gelang es ihnen 51 Mal, die Bewegung genau einzufangen und deren Ablauf sowie Schnelligkeit anschließend hochzurechnen.
Demnach starten die kleinen Insekten aus dem Stand mit einer Geschwindigkeit von 1,35 Metern pro Sekunde. Mit einem Gewicht von nur 0,7 Milligramm kommen die Sprungkünstler aus den Zehen heraus schließlich auf bis zu 1,9 Meter pro Sekunde.
Bereits 1967 hatte Henry Bennet-Clark bemerkt, das Flöhe Energie zum Sprung speichern bevor sie hochspringen. Unklar war, über welche Körperteile sie die aufgebaute Spannung freisetzen.
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