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Wie funktioniert ein Hedge-Fonds?

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

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Im Englischen heißt "to hedge" eingrenzen. Hedging ist eigentlich eine Absicherung zur Verringerung des Aktienkurs-, Zins- und Währungsrisikos. Methoden für diese Absicherung können Futures oder Optionen (Termingeschäfte) sein.

Der erste Hedge-Fonds wurde 1949 von Alfred Winslow Jones, einem Reporter des Wirtschaftsmagazins "Fortune", mit 100.000 Dollar Startkapital gegründet. Ein wichtiges Prinzip von Hedge-Fonds: Es kann sowohl in steigende als auch in fallende Werte investiert werden, denn die Fonds können auch Gewinne machen, wenn die Kurse fallen. Sie verdienen, indem sie mit der Kursentwicklungen von Aktien, Rohstoffen oder Anleihen spekulieren. Zum Beispiel durch sogenannte Leerverkäufe: Wertpapiere oder Waren werden von Banken, Versicherungen, Investmentfonds oder Pensionskassen gegen Gebühr entliehen, verkauft, später zurückgekauft und schließlich an den Verleiher zurückgegeben. Dahinter steht die Erwartung, dass der Kurs fällt. Damit kann der Hedge-Fonds die Aktie zu geringeren Kosten zurückkaufen und an den Verleiher retournieren. Bei der Anlagestrategie wird auch versucht, von außergewöhnlichen und globalen Ereignissen zu profitieren. Dazu gehören Firmenfusionen und Insolvenzen ebenso, wie Wechselkursschwankungen oder strukturelle Nachfrageänderungen etwa durch politische Entscheidungen, Katastrophen oder Kriege.

In letzter Zeit steigen Hedge-Fonds immer öfter auch direkt bei Firmen ein, ohne jedoch die Mehrheit zu erwerben. Dabei agieren sie meist im Verborgenen und geben sich erst dann zu erkennen, wenn sie gesetzlich dazu gezwungen sind, weil sie einen meldepflichtigen Anteil an einem bestimmten Unternehmen besitzen.