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Wie glücklich sind die Kunst-Unis!

Von Heiner Boberski

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Die Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst jubelt in einer Aussendung. Laut jüngster Statistik wies sie im Wintersemester 2009 österreichweit das beste Betreuungsverhältnis auf: Im Schnitt stand für 4,5 Studierende eine Lehrperson, für rund 14 Studierende sogar ein Professor oder eine Professorin zur Verfügung. Dabei sind die 812 Lehrpersonen bereits in 565 Vollzeitposten zur Betreuung von 2496 Studierenden umgerechnet. Dass in Wien fast die Hälfte der angehenden Künstler aus dem Ausland kommt - an den Musik-Unis in Salzburg und Graz sogar mehr als 50 Prozent -, verdeutlicht die Attraktivität des Musiklandes Österreich.


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Das offene Geheimnis des Erfolges: An Kunst-Universitäten sind die Studienplätze seit jeher streng limitiert, nur ein Bruchteil der Bewerber übersteht die strengen Aufnahmeverfahren - man setzt eindeutig auf Qualität statt Quantität. Dagegen herrschen an anderen Universitäten, vor allem in bestimmten Fächern, katastrophale Betreuungsverhältnisse, da die Mittel des Staates für Lehrkräfte beschränkt, die Zugangsmöglichkeiten für Studienwillige aber weitgehend unbeschränkt sind. Bisher erwies sich die Politik als unfähig, Auswege aus dieser Misere zu finden.

Den Musikern sei ihr Jubel gegönnt, aber mit dem, was sich an den meisten anderen heimischen Universitäten abspielt, ist die Situation an den Kunst-Universitäten absolut nicht vergleichbar.