Zum Hauptinhalt springen

Wie kommt das Axolotl dazu?

Von Christina Böck

Kommentare

Der Panda als Filmprotagonist ist schon ein Fortschritt, muss man sagen. Auf der Kuschelskala ist der ja, obwohl das sicher wieder total politisch unkorrekt ist, nicht gerade der Spitzenreiter. Wer jemals den Wiener Zoostar Fu Long besuchen wollte, weiß um das Frustpotenzial des Panda an sich Bescheid: Durch besondere Agilität fiel er nicht auf, meistens hatte er sich gerade zur Vormittagsruhe begeben. Oder zur Nachmittagsruhe. Oder zur Spätnachmittagsruhe. Als Identifikationsfigur für Kinder ist der schwarz-weiß-gefleckte Phlegmatiker also nur am Rande geeignet. Und da haben wir noch gar nicht von den Pandapornos gesprochen.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Man würde es dem verschlafenen Bambus-Gourmand gar nicht zutrauen, aber er führt eine kleine Revolution an. Die der vernachlässigten Trickfilmtiere nämlich. Die Brad Pitts dieses Genres sind die Hunde, weil sie so treu schauen können. Die Pferde, weil sie so elegant sind. Die Hasen, weil sie einen lustigen Sprachfehler haben. Sogar die Elefanten, warum auch immer. Aber wer bricht eine Lanze für die Regenwürmer, die Axolotls, die Wollmäuse? Welcher Hollywood-Verantwortliche kann sich das Recht nehmen, zu sagen, dass ein Urson nicht genug Grandezza für einen Langspielfilm hat? Wer will einem Tölpel verwehren, einmal seine intellektuelle Seite zu zeigen?

Mutiger Panda, geh voran! Die Nacktmulle werden es dir danken.