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Wie man sich bettet, so studiert man

Von Wolfgang Zaunbauer

Wissen

Heimplätze sind knapp und begehrt. | Wohnungsmarkt relativ entspannt. | Wien. Wenn in Wien Studenten in Zelten übernachten, dann meist aus einem Feier- oder Protestbedürfnis heraus, eine Notwendigkeit dazu gibt es nicht. Die Wohnmöglichkeiten in der Bundeshauptstadt sind vielfältig. Doch Vorsicht: Gerade bei Studentenheimen ist die Nachfrage wesentlich größer als das Angebot.


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Die 78 Wiener Studentenheime beherbergen rund 11.000 Studierende. Das entspricht neun Prozent der Wiener Studierenden, was deutlich weniger ist als in Innsbruck (16 Prozent), Salzburg (18) oder Linz (19). Dabei könnte der Anteil wesentlich größer sein. "Der Andrang ist phänomenal. Seit drei Jahren können wir uns kaum erwehren. Leider können wir nur jeden fünften Bewerber aufnehmen", sagt Wilhelm Perkowitsch von der Österreichischen Jungarbeiterbewegung, mit 2000 Heimplätzen größter Anbieter in Wien. Dies bestätigt auch Mario Egger von der Österreichischen Studentenförderungsstiftung: "In allen unseren Häusern haben wir eine hundertprozentige Auslastung. Dennoch ist der Markt noch nicht gesättigt. In diesem Jahr ist die Nachfrage sogar noch gestiegen, vor allem aus Deutschland."

Heim-Vorteil: Der Preis

Ein Grund für die Beliebtheit von Heimplätzen ist der Preis. Die Mieten betragen je nach Ausstattung der Zimmer zwischen 150 und 350 Euro pro Monat. Im Schnitt liegen die Wohnkosten eines Heimbewohners bei 212 Euro und damit 70 Euro niedriger als bei den restlichen Studenten.

Für Clemens Höfler, Jusstudent aus Oberösterreich, bietet das Leben im Heim aber auch ganz praktische Vorteile: "Wenn man zu Studienbeginn in ein Studentenheim zieht, kann man sich leichter in die Stadt eingewöhnen. Man muss sich keine Gedanken über eine Wohnung machen." Allerdings müsse man sich im ersten Jahr meist mit einem Doppelzimmer begnügen, was schon eine Einschränkung der Privatsphäre mit sich bringe, so Höfler.

Lieber eine Wohnung?

Wer auf diese Privatsphäre nicht verzichten will und auch keine Lust auf Gang-WCs und Gemeinschaftsküchen verspürt, sollte sich eine eigene Wohnung suchen. Am Wohnungsmarkt sieht die Lage auch wesentlich entspannter aus, als bei den Heimen. Zwar sei auch hier der vermehrte Zuzug deutscher Studenten spürbar, aber es komme "immer etwas Neues herein", meint Klaudio Grmaca von Immo Contract: "Man findet immer etwas. Es kann allerdings sein, dass die Vorstellungen und das Angebot divergieren." Eine Schwierigkeit sei, dass die Studenten immer zur gleichen Zeit, also kurz vor Beginn des Studienjahres im Herbst eine Wohnung suchen. Den Studenten empfiehlt Grmaca, auf dem privaten Wohnungsmarkt zu suchen. So könnten sie sich die Maklergebühren, durchschnittlich drei Monatsmieten, sparen. Besonders empfehlenswert sei hier die Wohnungsbörse der Österreichischen Studentenschaft auf der ÖH-Homepage.

Dort finden sich Informationen und Kontaktadressen zu sämtlichen Studentenheimen, die ÖH-Wohnungsbörse sowie wichtige Hinweise und Tipps zu Wohnungssuche, Wohnrecht und Wohnbeihilfen.