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Mehr als 45% der Ausfuhren des heimischen Mineralwasserbrunnens Römerquelle entfallen auf Berlin. Keine ausgeklügelte Exportstrategie führte das Unternehmen in die deutsche Hauptstadt, sondern ein Wiener Winzer.
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"Die Exporterlöse werden sich heuer auf rund 1 Mio. Euro belaufen", kündigte Römerquelle Geschäftsführerin Karin Trimmel am Freitag vor österreichischen Journalisten in Berlin an. Die Gesamtausfuhren wuchsen im ersten Halbjahr wertmäßig um 17,6%, in Berlin um 12,8%. Im abgelaufenen Jahr verzeichnete das zum Coca-Cola-Konzern gehörende Unternehmen im Gesamtgeschäft Absatzeinbußen.
Das Wasser zum Wein
Seit den späten 70er Jahren beliefert der ehemalige Heurigenbesitzer und Exportkaufmann Viktor Kattinger Wien-stämmige Gaststätten in Berlin mit seinen Weinen. Vor rund 20 Jahren nahm er die Römerquelle mit ins Sortiment, "weil die deutschen Wässer mit ihrem hohen Salzgehalt den Geschmack des Weines verfälschen und sehr viel Kohlensäure haben", so der Großhändler, der gegenwärtig rund 50 Tonnen Lebensmittel und Getränke aus Österreich nach Berlin verkauft. So kam Römerquelle über die Kunden des Winzers in die Gastronomie, mittlerweile beliefert Kattinger als Generalimporteur insgesamt 1.500 Feinkostgeschäfte, Bio-Läden und Haubenlokale in Berlin mit dem österreichischen Mineralwasser.
Auch die anderen Exportmärkte (das sind derzeit Ungarn, Slowenien, Slowakei und die Schweiz) bearbeitet Römerquelle zunächst über die Gastronomie, um dem harten Preiswettbewerb des Lebensmittelhandels zu entgehen. "Das dauert zwar länger, hilft aber, die Erträge zu halten", so Trimmel.