Zum Hauptinhalt springen

Wie Rupprechter auf Twitter vor Cameron in die Knie ging

Von Clemens Neuhold

Politik

Landwirtschaftsminister löschte seinen kritischen Tweet.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 10 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter ist keiner, der mit seinen Emotionen hinterm Berg hält. Gut, dass er unter den Ministern der eifrigste Nutzer des Kurz-Nachrichtendienstes Twitter ist. Dort können Emotionen unmittelbar ausgelebt werden - lesbar für die ganze Welt. So textete Rupprechter nach dem Sieg von Conchita Wurst: "Unsere Wurst ist die Beste!"

Rupprechter twittert aber auch, wenn er jemanden nicht für das Beste, sondern das Letzte hält. Zum Beispiel den britischen Regierungschef David Cameron: "Who the hell is Cameron hasn't he just lost election?". Gekennzeichnet ist die Nachricht mit seinen Initialen (AR), damit niemand glaubt, er habe den Tweet nicht persönlich abgesetzt. Cameron will nach den EU-Wahlen den Konservativen Jean-Claude Juncker trotz Mehrheit als Kommissionspräsidenten verhindern und dafür legte ihm der konservative Parteifreund Junckers, Andrä Rupprechter, auf gut Wienerisch auf Twitter eine auf.

Tweet gelöscht

Tags darauf ist der Tweet allerdings gelöscht. Was ist passiert? Diesmal antwortet er nicht persönlich auf die Twitteranfrage, sondern seine Pressesprecherin beantwortet die Anfrage der "Wiener Zeitung":

"Er hat das getwittert, weil er sich kurz geärgert hat, hat sich dann aber gedacht, er teilt ihm das persönlich mit und hat den Tweet gelöscht."

Leider zu spät: Denn der Tweet ist in der Gratiszeitung "Heute" abgebildet (Reichweite: Fast 1 Million Leser). Damit ist "Who the hell ist Cameron?" für die Ewigkeit archiviert - so wie die erste echte Twitter-Panne des Ministers. Der twittert aber hoffentlich trotzdem fleißig und launig weiter. Alles andere wäre ein Verlust für die Twitteria. Dort wird man sein Löschverhalten ab jetzt aber genau beobachten.