Die Freie Syrische Armee erringt immer mehr Siege gegen das Regime. Manche fürchten aber, dass dies zum Zusammenbruch des Landes führt.
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Kämpfer der syrischen Opposition machen anscheinend nach dem Angebot ihrer Führung, Verhandlungen mit dem Regime von Präsident Bashar al-Assad zu aufzunehmen, bedeutende Gewinne auf dem Schlachtfeld. Diese militärischen und diplomatischen Nachrichten mögen positiv erscheinen, syrische Quellen warnen jedoch, dass die Fortschritte auf dem Schlachtfeld die Entwicklung in Richtung Zusammenbruch des Landes beschleunigen könnten. Es gibt kein Anzeichen dafür, dass Assad oder Russland für eine politische Einigung mehr als bloße Lippenbekenntnisse ablegen.
Was eine Veränderung bringen könnte, ist ein Ansuchen von General Salim Idriss, dem neuen Kommandanten der Freien Syrischen Armee (FSA), an die USA um Hilfe bei der Ausbildung oppositioneller Eliteeinheiten für Spezialeinsätze und für das Sichern chemischer Waffen. Er bittet in einem Brief um verschiedenen Nachschub für diese Eliteeinheiten, zum Beispiel um Kampf- und winterfeste Ausrüstung, Nachtsichtschutzbrillen und Kommunikationsmittel. Die Bitte um Unterstützung folgt unmittelbar auf Assads Ablehnung des Angebots von Scheich Ahmad Moaz al-Khatib, Chef der neuen Oppositionskoalition, mit syrischen Regierungsvertretern zu verhandeln.
Zu den jüngsten militärischen Erfolgen der Aufständischen ist es hauptsächlich im Norden Syriens gekommen. Die Angriffe wurden von verschiedenen Bataillonen durchgeführt, die anscheinend mit wenig Zentralbefehlsgewalt und wenig Zentralaufsicht operieren. Zu den militärischen Gewinnen gehört der Al-Jarrah-Luftwaffenstützpunkt rund 30 Meilen östlich von Aleppo, der offenbar von Ahrar-al-Sham-Kämpfern, einem in Idlib stationierten Bataillon, überrannt wurde, und der Thawra-Hydroelektrik-Staudamm am Euphrat, der einer von Syriens größten Energieerzeugern ist. Die Anlage soll laut syrischen Quellen weiter in Betrieb sein - ein gutes Zeichen für alle, die besorgt sind, Syriens Infrastruktur könnte zusammenbrechen, wenn die Aufständischen die Macht ergreifen. Und der internationale Flughafen südöstlich von Aleppo steht kurz vor dem Fall. Laut der FSA haben ihre Soldaten mit Hilfe der Verbündeten der extremistischen Al-Nusra-Front "Liwa 80", einen Zugangspunkt in der Nähe des Flughafens, erobert. Und zu den Gewinnen zählt auch Damaskus samt Vororten, wo die Aufständischen ihren Druck auf die Zugänge zur Hauptstadt verstärken.
Ein syrischer Stratege, der für die FSA arbeitet, erklärt in einem Memo, wie der Aufbau einer Elitekommandotruppe das Abdriften Syriens Richtung gescheiterter Staat aufhalten könnte: "Wir glauben nach wie vor, dass die FSA dringend gebraucht wird, die Macht zu kippen und andere Lösungen zu unterstützen, inklusive einer politischen. Aber die FSA ist zu einem Dschungel geworden. Ich schlage vor, Elitetruppen aufzubauen, die Schlüsselangriffe in Gang bringen, als Puffer zwischen zersplitterten FSA-Gruppen fungieren und andere Schlüsselaufgaben wie das Sichern von chemischen Waffen durchführen können."
Übersetzung: Redaktion
Originalfassung "What path now for Syria?"