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Wie viele Frauen sollen es sein?

Von Heike Hausensteiner

Europaarchiv

Kritisch wird die - erfüllte - Forderung José Barrosos nach mindestens acht Frauen in der neuen Kommission im EU-Parlament kommentiert.


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Von den 450 Millionen Bürgerinnen und Bürgern der EU sind mehr als die Hälfte Frauen, erinnert SPÖ-EU-Abgeordnete Christa Prets. Barrosos Wunsch sei daher "mit Blick auf die Quote kritikwürdig".

Aber selbst im direkt gewählten Parlament ist von einer paritätischen Vertretung keine Rede. Prets kritisiert, dass mit der Wahl im Juni der Anteil der Parlamentarierinnen leicht gesunken ist, von 31,31 auf rund 30 Prozent.

So sind denn auch in den Führungspositionen der EU-Volksvertretung die Frauen unterrepräsentiert: Von den 14 Vizepräsidenten, zehn Fraktions- und 22 Ausschussvorsitzenden sind jeweils zwei Frauen. Unter den 18 österreichischen Abgeordneten gibt es sieben Frauen. Bei der EU-Wahl entsandte als einziges Land Schweden mit 11 von 19 Abgeordneten mehr Frauen als Männer. Zypern und Malta wählten keine einzige Parlamentarierin.

"Für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter" gibt es im EU-Parlament einen eigenen Ausschuss. Er hat naturgemäß keine gesetzgebende Funktion, sondern soll zum Gender Mainstreaming beitragen. Aus Österreich ist neben Christa Prets auch Karin Resetarits darin vertreten.