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Wie viele Lehrer brauchen wir?

Von Heiner Boberski

Politik

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Wenige Wissenschaften sind so verlässlich wie die Demographie. Und deren Befund ist eindeutig - da man die Geburtenzahlen genau kennt und die Zuwanderung sich nicht mehr rasant nach oben bewegen wird: In spätestens acht Jahren werden auf eine durch Pensionierungen nur wenig reduzierte Lehrerschaft etwa 100.000 Pflichtschüler weniger kommen. Etwa 9000 bis 12.500 der heutigen, meist pragmatisierten Lehrer werden dann nicht mehr gebraucht.

Soll man sie, von denen sich ja viele schon "ausgebrannt" fühlen, mit irgendwelchen "Zuckerln" in die vorzeitige Pension locken und damit die Politik der letzten Jahre - alle sollten möglichst bis 65 Jahre arbeiten - von öffentlicher Seite unterlaufen?

Soll man in den nächsten Finanzausgleichen, die 2008 und 2012 fällig sind, die "Schlüsselzahlen" - Verhältnis Lehrer zu Schülern - ändern, was zwar auch teuer käme, aber der lang geforderten Senkung der Klassenschülerzahlen und (wie auch der Ausbau ganztägiger Betreuung) der Lehrerbeschäftigung förderlich wäre?

Dass man gerade die Lehrerausbildung - auch um die Akademikerquote zu erhöhen - reformiert, ist schön. Es ist aber relativ unnötig, wenn man nicht gleichzeitig dafür sorgt, dass Junglehrer auch realistische Chancen auf einen Job bekommen. Zugleich ist es sicher nicht wünschenswert, wenn die Lehrerschaft vorwiegend zu einer Berufsgruppe im Alter von 50+ wird. Wie für alle Studien gilt auch hier: Die Ausbildung sollte am Bedarf orientiert sein und ein möglichst breites Spektrum an beruflichen Perspektiven bieten.