Ein Wochenende, dessen Unfallstatistik alljährlich in den Medien hervorgehoben wird, ein freier Montag, auf den keiner gerne verzichten würde - aber was wird zu Pfingsten eigentlich gefeiert?
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Die christlichen Anlässe von Weihnachten (Christi Geburt) und Ostern (Christi Auferstehung) sind auch einer säkularisierten Gesellschaft ja noch halbwegs geläufig, doch was ist denn nur am "fünfzigsten Tag" (die ursprüngliche Wortbedeutung von Pfingsten) nach Ostern angeblich passiert? Das Feiern der Herabkunft des Heiligen Geistes mit Sturm und Feuerzungen auf die Apostel, die damals mit missionarischem Erfolg die Fähigkeit zur Kommunikation in allen möglichen Sprachen entwickelten, macht kritische Geister von heute eher sprachlos - aber auch viele gläubige Christen ringen derzeit um eine gemeinsame Sprache.
"Eine theologische Krisenanzeige" sei Pfingsten heute, sagt der Innsbrucker Theologe Jozef Niewiadomski. Die auf den Heiligen Geist konzentrierten neuen "charismatischen Bewegungen" seien ein Symptom dieser Krise, sie brächten nicht nur positive Neuaufbrüche, sondern auch ein Übermaß an Frömmigkeit und Emotionalität "bis hin zu Irrationalitäten" mit sich.
Pfingsten gilt nicht nur als Fest des Heiligen Geistes, sondern auch als Geburtstag der Kirche. Die theologische Krise des Pfingstfestes überschneidet sich wohl nicht zufällig mit der gegenwärtigen Gesamtkrise der Kirche.