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Der ORF ist schon jetzt der Gewinner in der Causa um die angeblichen Nazi-Sprüche, die im Rahmen einer Reportage von "Am Schauplatz" von Skinheads gefallen sein sollen. Denn die Ausstrahlung der Reportage am Donnerstag wurde für den ORF zu einem veritablen Quotenerfolg: Die Sonderausgabe des "Club 2" erreichte mit im Schnitt 378.000 Zuschauern 39 Prozent Marktanteil. Die "Am Schauplatz"-Reportage schaffte trotz des späten Sendeplatzes um 22.30 Uhr mit durchschnittlich 458.000 Zusehern eine Spitzenreichweite. Mit 31 Prozent war der Marktanteil so hoch wie seit 2004 nicht mehr.
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Das ist nicht verwunderlich: Nicht dass Herr und Frau Österreicher plötzlich ihr Herz für Gruppen am (rechten) Rand der Gesellschaft entdeckten, aber die mediale Aufregung rund um ein paar angeblich (oder auch nicht) hingemurmelte Worte hat schon längst den Rahmen dessen überschritten, was man noch mit rationalen Überlegungen ermessen kann. Es war eine gute Sache, dass der ORF die Reportage gespielt hat. Und zwar gleich und nicht in ein paar Monaten. So konnte sich jeder selbst davon ein Bild machen, wie die Situation tatsächlich war, die Heinz-Christian Strache und die FPÖ zum Mega-Skandal aufblasen wollen. Dass das die Vorwürfe von Manipulation bis zur Inszenierung von Realität nicht zum Schweigen bringen wird, ist klar. Es war aber auch gut, gleich eine Diskussionssendung, den "Club 2" dranzuhängen, damit dazu Stellung genommen werden kann. Wirklich Licht ins Dunkel brachte zwar beides nicht, aber das musste es auch nicht.