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"Zehn Jahre Slowakei sind eine Erfolgsstory": Diese Meinung vertrat Jan Carnogursky, früherer Ministerpräsident des EU-Beitrittslandes, bei einer Veranstaltung in der Wirtschaftskammer Österreich mit Nachdruck. In der Union werde man sich seine "Verbündeten suchen und auch finden".
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Zu der Podiumsdiskussion Dienstag Abend luden das Netzwerk "Stimmen für Europa" und die slowakische Botschaft in Österreich. Carnogursky, der als Dissident die "samtene Wende" im Gefängnis miterleben musste, erklärte, dass die Slowakei schon sehr bald nach diesen historischen Tagen in die Unabhängigkeit, ebenso wie nach Europa drängte. "Für uns war es unvorstellbar, dass unser Land nicht ein eigenes Sternchen am europäischen Himmel haben sollte."
"Die Tschechen sind bei uns aber weiterhin das beliebteste Volk, sogar noch beliebter als die Österreicher", betonte Carnogursky augenzwinkernd. In der Europäischen Union - die Slowakei tritt am 1. Mai 2004 bei - werde aber Österreich sicher auch zu den Hauptverbündeten gehören. Auf wirtschaftlicher, aber auch kultureller Basis bestünden bereits jetzt beste Kontakte. Erleichtert würden diese, sollte sich Österreich zum Bau einer Autobahn bis zur Grenze entschließen.
Argumente, dass die Mehrheit der Bevölkerung seit dem Ende des Kommunismus eher "verloren" habe, lässt Carnogursky nicht gelten. "Wie wäre es wohl für euch gewesen, hätte sich der Westen der Planwirtschaft anpassen müssen?" Es habe viele Umstellungen für die Slowaken gegeben, doch die neue Situation sei gut gemeistert worden.