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Wie wärs mit verpflichtender Kinderbetreuung?

Von Brigitte Pechar

Analysen

Die Wehrpflicht für Frauen gibt es weltweit nur in einem einzigen demokratischen Staat: in Israel. Und dort kann man noch damit argumentieren, dass sich das Land quasi im Dauerverteidigungszustand befindet. Es wird also gute Gründe geben, warum Frauen nicht verpflichtend zu den Waffen gerufen werden.


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Bleiben wir einmal in Friedenszeiten. Selbstverständlich gibt es Frauen, die sich zum Dienst an der Waffe durchaus berufen fühlen. Für sie ist der Zugang aber ohnehin frei. Die Mehrheit der Frauen will sicherlich nicht mit der Waffe in der Hand in Schützengräben liegen und mit Männern Witze über potenzielle Feinde reißen.

Nicht von Ungefähr sind alle Parteien in Österreich dagegen, weil auch die dort wirkenden Männer wissen, was Frauen ohnedies für Mehrleistungen erbringen: Nur 5 Prozent der Väter gehen in Babykarenz. Die Last der Kinderbetreuung wirkt sich auf das Berufseinkommen der Frauen und später auf ihre Pension schon fatal aus. Aber nicht genug damit sind auch sie es, die nahezu die gesamte häusliche Pflegearbeit leisten.

Und schließlich: Wer, bitte, soll im Fall einer Generalmobilmachung im Kriegsfall die Produktion im Land aufrecht erhalten - werden dann Kinder, die sich selbst überlassen oder in Heimen zusammengefasst werden, und alte Menschen für die Grundversorgung herangezogen? Bleibt noch die Frage zu lösen, ob Töten nicht per se der Frau als Lebensspenderin widerspricht.

Pro Frauen im Heer: Wenn Wehrpflicht, dann für alle

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