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Wieder Diskussion um Studiengebühren

Von WZ Online

Wissen

Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) hat am Sonntag über eine Freigabe der Studiengebühren nachgedacht. Nach der vehementen Ablehnung des Vorschlages durch die SPÖ und die Hochschülerschaft schwächte Hahn ab: Die Idee sei "nicht aktuell".


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Zunächst erklärte Johannes Hahn in der ORF-Sendung "Hohes Haus", er könne sich eine Freigabe der Studiengebühren innerhalb einer gewissen Bandbreite vorstellen. "Man kann darüber nachdenken, solche Dinge in die Autonomie der Universitäten zu übertragen", so Hahn am Sonntag. Natürlich müsse der Gesetzgeber einen Rahmen vorgeben.

Postwendend kam die Ablehnung durch die SPÖ. "Ich kann mir das nicht vorstellen, weil dann einige und wahrscheinlich die begehrtesten Studien für Studierende aus ärmeren Familien noch unerreichbarer werden", erklärte SP-Wissenschaftssprecher Josef Broukal. Er forderte Hahn auf, nicht weitere "Luftballons" steigen zu lassen, sondern einen konkreten Vorschlag zu Erhöhung der Stipendien vorzulegen, wie es das Regierungsprogramm vorsieht.

Abgelehnt wird die Freigabe auch von der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH). "Freigabe bedeutet nichts anderes als Erhöhung in allen Bereichen", kritisierten Barbara Blaha und Lina Anna Spielbauer vom ÖH-Vorsitzteam: "Die Unis würden keine Sekunde zögern, um ihre finanziellen Probleme auf die Studierenden abzuwälzen." Blaha und Spielbauer fordern nun eine "klare Ansage von Bundeskanzler Gusenbauer, ob er der Bundeskanzler sein wird, unter dem es zu einer Studiengebührenerhöhung kommen wird".

Derzeit betragen die Studiengebühren an allen Unis einheitlich 363,36 Euro pro Semester.