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Wieder freundlichere Gesichter in Wien

Von Werner M. Szabó

Wirtschaft

Der Wiener Aktienmarkt folgte in der abgelaufenen Woche mit einem gewissen Respektabstand der Entwicklung der internationalen Börsen. Nach dem Bombenanschlag in Bali begannen die Märkte zunächst sehr verhalten, bald aber setzte sich dank erfreulicher Quartalszahlen internationaler Unternehmen ein deutlich positiver Trend durch.


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Zugpferde waren unter anderem General Motors, Citicorp, IBM bzw. Nokia. Bei aller Freude sorgten aber schwache Quartalszahlen anderer Unternehmen (z.B. Intel) dafür, daß die Stimmung nicht zu euphorisch wurde.

Wochenlang dauerte die Hoffnung auf positive Nachrichten von der Unternehmensseite, denn diese werden als Voraussetzung für eine Trendwende an den Aktienmärkten gesehen. Nun sind die ersten positiven Signale gekommen, doch muß zunächst abgewartet werden, wie die weiteren Unternehmenszahlen ausfallen. Daß aber die hohe Nervosität der Anleger sowie der extrem kurzfristige Horizont ihrer Investments weiter besteht, zeigte auch die Verflachung der Entwicklung nach drei Tagen. Der Wiener Aktienmarkt hinkte dem kräftigen Anstieg zwar hinterher, doch muß auch eingeschränkt werden, daß hierzulande die zuvor erlittenen Verluste weniger stark ausgefallen waren. Hoffnung für den Wiener Aktienmarkt machte der US-Börsenexperte Jim Rogers, der dem Wiener Aktienmarkt in den nächsten zehn Jahren die beste Performance in Europa zutraut.

ATX legte im Wochenabstand um 3,46% zu

Der Wiener Leitindex ATX beendete die Woche mit 1.049,25 Zählern, was im Wochenabstand ein Plus von 3,46% bedeutet. Der weiter gefaßte ATX Prime stieg um 3,02% auf 553,84 Punkte und der den Gesamtmarkt repräsentierende WBI erhöhte sich um 2,71% auf 444,35 Zähler. Im Vergleich dazu kletterten viele europäische Aktienmärkte zwischen fünf und acht Prozent, welche allerdings zuvor wesentlich stärkere Verlust zu verbuchen hatten.

Im prime market, dem Obersegment der Wiener Börse, kletterten CLC, allerdings von einem extrem niedrigen Niveau ausgehend, um 32%. Kräftige Kursgewinne erzielten auch die zuletzt besonders schwachen JoWooD (+16,7%) und BWT (+12,2%). Einen technischen Rebound nach den Kursverlusten gab es auch bei VA Tech (+8,3%). Kräftig zulegen konnten weiters Wolford (+9,4%), Erste Bank (+8%), Andritz (+7,6%), voestalpine (+6,6%), Rosenbauer (+6,3%) sowie BETandWIN.com (+5,7%). Erfreulich entwickelten sich darüber hinaus Do & Co, Wienerberger und OMV mit Kursgewinnen von knapp 5%.Gegen den Trend deutlich schwächer waren lediglich RHI mit minus 8,9%. Etwas tiefer notierten auch Palfinger, Hirsch Servo und BBAG.

Bei den im standard market continuous gehandelten Werten zeigte Bauholding mit plus 11,3% eine schöne Performance. Die Aktie konnte seit Jahresbeginn bereits um 50% zulegen. Anleger, welche die Aktie bereits vor einem Jahr gekauft hatten und damit keine Spekulationssteuer mehr berappen müssen, können sich schon über einen satten Gewinn von gut 70% freuen. Freundlicher zeigten sich in der Berichtswoche auch wieder bauMax (+4,1%), während Lenzing um 2% nachgegeben haben.

Im standard market auction schafften stage1.cc einen Anstieg um 30%, liegen aber mit 39 Cent noch immer auf einem extrem tiefen Niveau. Hingegen sind die Stammaktien der Vogel & Noot um zwei Drittel auf 1,20 Euro eingebrochen und auch deren Vorzüge gaben um 18,6% auf 1,31 Euro kräftig nach.

Werner Michael Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse".