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Hoher Ölpreis und Billigflieger setzen schwer zu. | Jetzt wackelt das Gewinnziel für 2009 mehr denn je. | Wien. Im kommenden Jahr will AUA-Chefkapitän Alfred Ötsch einen dividendenfähigen Gewinn einfliegen. Dieses Ziel wackelt mittlerweile aber mehr denn je, nachdem das erste Quartal 2008 für die AUA alles andere als erfreulich verlaufen ist.
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Bis Ende März haben die explodierenden Spritkosten und der heftige Preiskampf mit den Billigfliegern tiefrote Spuren in der Bilanz des teilstaatlichen Carriers hinterlassen. Unter dem Strich schrieb die AUA 60,2 Mio. Euro Verlust. Im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2007 hat sich das Minus somit fast vervierfacht.
Tiefer in die Verlustzone rutschte auch das Betriebsergebnis (Ebit) - mit minus 50,1 (nach minus 12,5) Mio. Euro. Bereinigt um Sondereffekte stand im operativen Geschäft ein Fehlbetrag von 42,2 (nach 20,6) Millionen zu Buche. Beim bereinigten Ebit rechnet die AUA jetzt auch für das Gesamtjahr mit schlechteren Zahlen gegenüber 2007 - auf Grund der zeitversetzten Wirkung von Maßnahmen bei den Flugtarifen und Kerosin-Zuschlägen, wie es am Donnerstag in einer Aussendung hieß.
Für die heimische Fluglinie zeichnet sich somit ein grimmiges Jahr ab, obwohl im ersten Quartal mit 2,29 Millionen Passagieren zwei Prozent mehr Personen befördert wurden und mit den im Vorjahr gekappten Langstrecken (Asien/Australien) nun ein großer Verlustbringer aus der Rechnung fällt. Analysten halten es deshalb für "extrem unwahrscheinlich", dass die AUA heuer wieder Gewinne macht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr blieb nach längerer Durststrecke und hartem Sparkurs zumindest ein kleiner Überschuss von 3,3 Millionen übrig. Konzern-Chef Alfred Ötsch hatte daraufhin Mitte März - bei der Bilanzvorlage - erklärt, die AUA sei saniert.
Wie sich jetzt zeigt, war diese Aussage offenbar verfrüht. Denn Ötsch rudert inzwischen auch bei seinem bisherigen Ziel eines dividendenfähigen Gewinns im Jahr 2009 zurück. Dieses Ziel zu erreichen, sei wegen des schwierigen Branchenumfelds nunmehr als "große Herausforderung" zu sehen, ließ er am Donnerstag wissen.
Aktienkurs im freien Fall
Für die Börse war das denn auch Grund genug, die ohnehin schon tief gefallene AUA-Aktie noch tiefer nach unten zu prügeln. Im Handelsverlauf rasselte der Titel in der Spitze mehr als zehn Prozent in den Keller. Seit einem Jahr hat die Aktie, die nun erstmals unter vier Euro notiert, damit bereits rund 70 Prozent verloren. Aktuell bringt die AUA nur noch einen Börsenwert von 320 bis 325 Mio. Euro auf die Waage.