Zweite Attentäterin des U-Bahn-Anschlags identifiziert. | Moskau. Bei einem Selbstmordanschlag in der russischen Kaukasusrepublik Inguschetien sind am Montag zwei Polizisten getötet worden. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sprengte sich der Attentäter vor dem Hauptquartier der Polizei in der Stadt Karabulak in die Luft.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Er zündete einen Sprengstoffgürtel, als ein mit mehreren Beamten besetztes Polizeifahrzeug in das Gebäude fuhr. Drei Polizisten wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht, wo zwei von ihnen starben.
Gut eine Stunde später detonierte vor der Polizeiwache noch eine Autobombe, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtete. Dabei sei aber niemand verletzt worden.
In den russischen Teilrepubliken Dagestan, Tschetschenien und Inguschetien im nördlichen Kaukasus kämpfen seit Jahren radikal-islamische Rebellen für die Unabhängigkeit von Moskau. In den vergangenen Monaten gab es in den mehrheitlich muslimischen Gebieten verstärkt Anschläge gegen die Moskau-treuen Behörden und Sicherheitskräfte. Am Mittwoch waren bei einem Doppelanschlag in der Stadt Kisljar in Dagestan zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Zu den Selbstmordanschlägen auf die Moskauer U-Bahn am Montag vergangener Woche hatte sich eine Rebellengruppe aus dem Nordkaukasus bekannt, das sogenannte Kaukasus-Emirat von Doku Umarow. Den Doppelanschlag mit 40 Todesopfern rechtfertigten die Terroristen als einen Racheakt für die Gewalt gegen Bewohner an der Grenze zwischen Tschetschenien und Inguschetien. Das Attentat wurde von zwei Frauen ausgeführt, die mittlerweile beide identifiziert wurden: Eine 17-Jährige aus Dagestan und laut Medienberichten eine 28-jährige Lehrerin aus Dagestan.