Rund 50.000 MitarbeiterInnen arbeiten in mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) in 2.600 Geschäftsstellen, die von Wiener Banken betrieben werden, so das Ergebnis einer Studie, die im Auftrag der Wiener Wirtschaftskammer (WKW) von der Universität Wien erstellt wurde.
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In den vergangenen Jahren habe sich Wien zu einem gewichtigen Finanz- und Bankenzentrum für die Länder Mittelosteuropas (MOEL) entwickelt, erklärten der Präsident der Wirtschaftskammer Wien, Walter Nettig, und Peter Püspök, Obmann der Sparte Bank und Versicherung und Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich Wien, gestern vor Journalisten.
Die untersuchten Banken - Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), Erste Bank, Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) und Raiffeisen Zentralbank (RZB) - haben sich laut Studie in den letzten Jahren zu "Zentralen internationaler Konzerne" gewandelt. Verschiedene Kennzahlen hätten die führende Stellung dieser Institute in den fünf untersuchten Ländern - Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Kroatien - dokumentiert.
"Ich traue mir zu sagen, dass wir hier erst am Anfang einer Entwicklung stehen", wies Püspök auf die guten Wachstumsprognosen in Mittel- und Osteuropa hin. Der Anteil der Auslandstöchter an der Bilanzsumme der Banken selbst werde daher weiter steigen. "Wien wird eine Banker-Stadt werden", so Püspök, allerdings müssten dazu auch die Rahmenbedingungen stimmen. Er fordert daher u.a. die Öffnung des Arbeitsmarktes für qualifizierte Arbeitskräfte aus den MOEL und die Abschaffung der Kreditgebühren.
Auch wenn die Wiener Banken erfolgreich sind, der Wiener Börse werde dies zumindest nicht in dem selben Ausmaß gelingen, sagte Püspök. Studienautor Josef Zechner wies darauf hin, dass die meisten Börsen in den MOEL alleine kaum überlebensfähig seien, "daher wird es Kooperationen geben müssen".