Konferenzen in Wien haben in der Weltpolitik seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle gespielt - so etwa der Wiener Kongress, der vor mehr als 150 Jahren die diplomatischen Beziehungen erstmals zu regeln versuchte. Dieses Unterfangen wurde mit dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen vollendet, das vor 50 Jahren, Mitte April 1961, unterzeichnet wurde.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Das Übereinkommen wurde mittlerweile von fast allen Staaten der Erde ratifiziert und bildet die Grundlage der diplomatischen Beziehungen. Es erlaubt den Ländern zusammenzuarbeiten, um Frieden, Stabilität und Entwicklung Wirklichkeit werden zu lassen.
Der Jahrestag fällt in das Jahr, in dem sich auch der Geburtstag des ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky zum 100. Mal jährt - er war Österreichs Außenminister, als das Wiener Übereinkommen unterzeichnet wurde. Sein unermüdlicher Einsatz für die internationalen Beziehungen machte Österreich zu einer Stimme des Friedens und half, die Vereinten Nationen nach Wien zu bringen.
Als einer der vier Amtssitze der UNO ist Wien ein wichtiger Knotenpunkt für die Förderung von Frieden und Entwicklung. Wir sind der österreichischen Regierung und der Stadt Wien sehr dankbar für ihre großzügige Gastfreundschaft in den vergangenen 30 Jahren.
Die in Wien ansässigen Organisationen der UNO spielen eine entscheidende Rolle in wichtigen globalen Fragen. Zwei Beispiele unserer Arbeit: Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) fördert Gesundheit, Sicherheit und Gerechtigkeit weltweit, indem Probleme wie illegale Drogen, organisierte Kriminalität, Korruption und Terrorismus bekämpft werden.
Internationale Zusammenarbeit für die friedliche Nutzung des Weltraums wird vom Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA) gefördert. Dieses Frühjahr feiern wir in diesem Zusammenhang einen weiteren Jahrestag - vor 50 Jahren war der erste Mensch im All.
Die vergangenen 50 Jahre brachten viel Fortschritt aber auch neue Gefahren für die Menschheit. Um den globalen Herausforderungen besser begegnen zu können, müssen wir den Geist des Wiener Übereinkommens weitertragen. Diplomatie ist der Dreh- und Angelpunkt aller dieser Bemühungen.
Nur gemeinsam können wir eine bessere Welt schaffen - in der Menschen Chancen und Hoffnungen für die Zukunft haben; in der Kriminalität und Gewalt keinen Platz haben; und in der effektive Regierungen die Gesundheit und Sicherheit ihrer Bürger garantieren können.
Yury Fedotov ist Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Wien.