Zum Hauptinhalt springen

Wien korrigiert nach 5-Jahres-Hoch

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Mit Beginn der Berichtssaison heimischer Unternehmen zum dritten Quartal und mit den ausgezeichneten Wirtschaftsdaten aus den USA im Rücken ist das Kaufinteresse an der Wiener Börse Anfang der Woche wieder angesprungen.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Bei diesen Vorgaben kletterte der Wiener Leitindex ATX auf ein seit mehr als fünf Jahren nicht mehr gesehenes Niveau von 1.451,83 Punkte. Damit war zunächst auch schon wieder das ganze Pulver verschossen. Obwohl sich an den guten Vorgaben sich nichts änderte, hat die Kauflaune plötzlich wieder nachgelassen. Die Investoren waren bemüht, ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen - sprich Gewinne zu realisieren.

Wien befand sich dabei völlig im Fahrwasser der internationalen Aktienmärkte, die ebenfalls nach starkem Wochenbeginn wieder abbröckelten. Angesichts der bereits stark gestiegenen Kurse in diesem Jahr scheinen vor allem die amerikanischen Investoren generell etwas vorsichtiger geworden zu sein.

Vor dem Wochenende drehten die europäischen Märkte aber dank anhaltend guter Wirtschaftsnachrichten aus den USA - wie beispielsweise den überraschend starken Arbeitsmarktzahlen - und der Hoffnung auf steigende Unternehmensgewinne im vierten Quartal allgemein wieder ins Plus. Auch die Wiener Börse kam wieder in Fahrt, wenngleich der Elan etwas gefehlt hat.

Der ATX, der nach dem 5-Jahres-Hoch bis auf 1.428,23 Punkte korrigierte, schloss die erste Novemberwoche mit 1.437,94 Zählern, was ein Wochenplus von 1,18% bedeutet. Der den Gesamtmarkt umfassende WBI erhöhte sich im Wochenabstand um 0,7% auf 585,73 Punkte. Eine deutlich bessere Performance zeigten die im ViDX abgebildeten wachstums- und technologieorientierten Werte mit einem Anstieg um 3,35% auf 751,54 Zähler.

Im Topsegment der Wiener Börse, dem prime market, kletterten RHI um 14,1% auf ein neues Jahreshoch von 14,99 Euro. Das Feuerfest-Unternehmen hat Quartalszahlen vorgelegt, die genau im Rahmen der Erwartungen gelegen sind.

Mit einem Plus von 12,5% zog Andritz nach dem guten Quartalsergebnis sogar auf ein neues Allzeithoch von 31,21 Euro an.

In Schwung gekommen sind auch wieder BETandWIN.com (+9,1%), Eybl International (+8,4%), BWT (+7,4%), S&T (+7,4%) und Head (+4,8%). Deutlich fester notierten auch Palfinger (+3,%), OMV (3,1%) und Wienerberger (+3%). Letztere korrigierten nach dem neuen Jahreshoch von 19,09 Euro etwas. Die beiden Banktitel BA-CA und Erste Bank, die zuletzt das Geschehen an der Wiener Börse bestimmten, schwächten sich geringfügig ab.

Tiefere Kurse verzeichneten in erster Linie JoWooD (-3,9 %), Agrana (-2,3%) und Mayr-Melnhof (-2%). Telekom Austria sind seit einiger Zeit innerhalb einer Range zwischen 9 und 9,20 Euro gefangen, weil immer wieder Material angeboten wird.

Im standard market continuous blieben die Kursanstiege eng begrenzt. So stiegen Deutsche Bank gerade einmal um 1,8%, HypoVereinsbank um 1,7% und bauMax um 1,5%. Hingegen bröckelten Hypo Real Estate um 13,7% deutlich ab.

Im standard market auction erhöhten sich Heid um 11,3%, Manner um 10,5% und Performance AG um 8%. Demgegenüber sackten BlueBull um 34,4% ab und Euromarketing fielen um 25% auf das Jahrestief von 1,50 Euro zurück.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse