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Der Wiener Aktienmarkt hat nach dem mehr als einen Monat andauernden Höhenflug eine schöpferische Pause eingelegt. Die heimischen Indizes kletterten auch in der zweiten Februarwoche vier Mal in Folge auf neue Jahreshöchstwerte, ehe am fünften Tag eine leichte Korrektur folgte.
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Vom Jahrestief am 9. Jänner bis zum bisherigen Jahreshoch am 14. Februar stieg das Kursniveau der ATX-Werte um 10,8% und jenes des gesamten prime markets um 9,4%. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt konnte in dieser Zeit immerhin noch um 6,2% zulegen. Obwohl die internationalen Börsen in der abgelaufenen Woche ein durchwegs freundliches Kursbild zeigten und Boden gutmachen konnten, liegen die meisten Märkte im Vergleich zum Jahresschluss 2001 im Minus. In der zweiten Februarwoche war die Stimmung an den Aktienmärkten generell gut, wobei die ständig zunehmenden Anzeichen für eine Konjunkturerholung diesseits und jenseits des Atlantiks ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Phänomenal war der Anstieg des prime markets der Wiener Börse in den letzten zwei Wochen, zumal dieser tagtäglich ein neues Jahreshoch markiert hatte. Erst am Freitag legte Wien dann eine eine Atempause ein.
Der Wiener Blue Chip Index ATX, der am Freitag mit 1.228,50 Punkten noch einmal nahe an das tags zuvor erreichte Jahreshoch (1.229,48) herankam, schloß die Woche mit 1.219,14 Zählern, was im Wochenabstand ein Plus von 1% bedeutet. Auch der weiter gefaßte ATX Prime stieg um 1% und schloß mit 629,56 Punkten. Der den Gesamtmarkt repräsentierende WBI erhöhte sich um 0,7% auf 486,73 Zähler. Wien lag damit etwa im Durchschnitt der europäischen Börsen. Sehr erfreulich entwickelten sich die an der Wiener Börse notierten wachstums- und technologieorientierten Werte, die gemessen am ViDX um 1,8% zulegen konnten. Verantwortlich dafür waren vor allem CyberTron und BETandWIN.com, aber auch Hirsch Servo, Palfinger und UIAG.
Im prime market kletterte der ATX-Wert Wolford um über 28% und das Telekomunternehmen CyberTron um mehr als 22%. Beide Titel markierten intraday ein neues Jahreshoch. Wolford profitierte davon, daß künftig wieder steigende Umsätze erwartet werden, aber auch von Gerüchten, daß der Vorarlberger Textilkonzern Übernahmephantasie hätte. Kräftige Kursanstiege verbuchten auch BETandWIN.com (+16%) und der Feuerfestkonzern RHI (+9%), wo nach dem Desaster mit den US-Töchtern im Zuge der Asbest-Problematik wieder der Blick nach vor gerichtet ist. Stärker zulegen konnten weiters UNIQA und Hirsch Servo (jeweils plus 6,1%), Palfinger (+4,7%), Austrian Airlines (+4,6%) und Erste Bank (+4%). Die Liste der Verlierer wurde von Feratel (-13,8%) angeführt. Flughafen Wien, Agrana und Austria Haustechnik schwächten sich um jeweils mehr als 3% ab. Im standard market continuous standen den festeren Porr Vorzügen (+3,7%) die nachgebenden CLC (-3,4%) gegenüber. Im standard market auction zogen Inku um 40% an und Meinl International um 17,6%. Um jeweils 10% verbesserten sich igm Vorzug und Libro. Performance AG (-36,8%) sackten auf ein neues historisches Tief von 0,55 Euro ab. Kurseinbußen von rund 20% gab es für Vogel & Noot Vorzug, webfreeTV.com und Steirerobst.
Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse