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"Wien soll grüne Hauptstadt Europas werden"

Von Isabella Lechner

Politik
Zuversichtlich geht der Grüne Klub ins Vorwahljahr.
© Spielauer

Klubklausur der Wiener Grünen: Klubobmann David Ellensohn setzt fix auf die weitere Zusammenarbeit mit der SPÖ.


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Wien. "Neue Projekte bis zum letzten Tag angehen und umsetzen." So motiviert gaben sich die Wiener Grünen am Mittwoch bei der Klubklausur etwa ein Jahr vor der Wien-Wahl. "Wie und wo können meine Kinder eine gute Schule besuchen und wie kann ich mir das Wohnen leisten?", umriss Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou jene zwei Themen, die die Bürger derzeit am meisten bewegten. Stadterweiterung, Bildung und leistbares Wohnen sollen deshalb die Schwerpunkte des kommenden Jahres sein.

Als Stadtentwicklungsprojekte nannte Vassilakou neben Nordbahnhofgelände und Hauptbahnhof etwa die Neugestaltung von Straßen und Plätzen wie der Meidlinger Hauptstraße oder des Schwedenplatzes. Für diesen soll die Machbarkeitsstudie Ende Oktober vorliegen: "Ich hoffe, dass eine Untertunnelung doch noch machbar ist", so Vassilakou.

Auf der "To do"-Liste für das neue Arbeitsjahr stehen weiters neue Fußgänger- und Begegnungszonen wie in der Lange Gasse, am Tuchlauben oder in der Habsburgergasse. Auch die Möglichkeit einer begrünten Highline nach New Yorker Vorbild entlang der alten Stadtbahntrasse Richtung Heiligenstadt werde weiter geprüft sowie kostenlose WLAN-Standorte und die Öffis weiter ausgebaut.

In Sachen Stadtentwicklung setzt die Vizebürgermeisterin auf "urbane Kompaktheit": "Dicht bauen, aber lebenswert - mit vielen Balkonen, hohen Umwelt- und Energiestandards, benützbaren Grün- und Freiräumen und verkehrsberuhigten oder autofreien Grätzeln, in denen Platz für Kinder ist und die Menschen gerne ihre Zeit verbringen." Das entspreche auch ihrer Vorstellung von Wien als Smart City, die sich neue Technologien und das Wachstum der Stadt zunutze mache. Ihre Tür stehe dabei auch für eine Zusammenarbeit mit anderen Parteien als der SPÖ offen.

Unumgänglich in Sachen Stadterweiterung sei, dass der 50-prozentige Grünanteil der Stadt erhalten bleibe, sagt Vassilakou. In Sachen Mobilität setzt die Verkehrsstadträtin deshalb ganz auf Umweltschutz: "Verkehrspolitik und Umweltpolitik gehören zusammen - Großstädte wie London, Paris und New York gehen da in dieselbe Richtung."

Ihr Wunsch: "Wien soll grüne Hauptstadt Europas werden und ein Stadtleben bieten, das alle im Alltag genießen können, und nicht nur die, die es sich leisten können."

Vassilakou fordert Mietobergrenzen

Um leistbares Wohnen tatsächlich umzusetzen, bräuchte Wien jedoch dringend ein neues Mietrecht mit klaren Mietobergrenzen. Hier sowie auch beim Thema Schule und Finanzierung von genügend Lehrern werde man den Bund "nicht aus der Verantwortung entlassen", sagt Vassilakou.

Klubobmann David Ellensohn setzt fix auf die weitere Zusammenarbeit mit der SPÖ, mit der es "große Überschneidungen in den Zielvorstellungen" gebe. "Die SPÖ wird wieder stärkste Partei sein und den Bürgermeister stellen und wir sind der grüne Partner für Innovation", so seine Vorstellung vom Wahlausgang.