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Wien spielt im internationalen Konzert mit

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Der heimische Aktienmarkt war in der ersten Märzwoche von einer Berg- und Talfahrt geprägt. Höchst erfreulich ist dabei, dass dank einer fulminanten Schlussrally der Anschluss an die internationale Aufwärtsentwicklung nicht verpasst wurde.


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In der ersten Märzwoche haben die internationalen Märkte viel Boden gut gemacht. Getrieben vom Konjunkturoptimismus, verzeichneten die Aktienmärkte in Europa, in den Vereinigten Staaten und insbesondere in Japan durchwegs Gewinne. Nach Einschätzung des deutschen Ifo-Instituts zeigt die Weltkonjunktur erste Anzeichen einer Erholung.

Das Konjunkturbarometer erreichte im Jänner dieses Jahres wieder das Niveau vor den Terroranschlägen in den USA. Optimismus versprühte auch das Wifo, dessen Unternehmensbefragungen schon den zweiten Monat auf eine Erholung der Industriekonjunktur in Österreich hindeuten. Die Daten würden, so die Ökonomen, auch mit der Verbesserung der Frühindikatoren in den USA und der EU übereinstimmen. Die Rahmenbedingungen für die österreichischen Aktien sind also denkbar günstig, was auch in den Kursen zum Ausdruck gekommen ist. Einem freundlichen Wochenanfang folgte ein drei Tage dauernder Abwärtstrend, der dann von einer Rally zum Wochenschluss abgelöst wurde.

Der Leitindex ATX schloss die Woche mit 1.245,21 Punkten nur knapp unter seinem Jahreshoch vom 22. Februar. Im Wochenabstand bedeutet dies jedenfalls eine Verbesserung um 2,26%. Der weiter gefasste ATX Prime legte um 2,11% zu und markierte mit dem Schlusswert von 642,98 Zählern ein neues Jahreshoch.

Auch der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt beendete die Woche mit einem Jahreshoch von 497,05 Punkten, was im Wochenabstand ein Plus von 1,86% bedeutet. Wien spielte also im internationalen Konzert mit, denn die Börsen in Europa und Übersee verzeichneten Zuwächse zwischen 1,7% (Spanien) und 9,9% (Japan). Dem positiven Trend schlossen sich auch die wachstums- und technologieorientierten Werte der Wiener Börse an, die - gemessen am ViDX - um 1,84% auf 846,03 Punkte gestiegen sind. Getragen wurde der Aufwärtstrend von allen ViDX-Schwergewichten. Im prime market gab es vor der Veröffentlichung der Zahlen für das Geschäftsjahr 2001 am kommenden Donnerstag ein starkes Lebenszeichen von Andritz. Die Aktie kletterte im Wochenabstand um 9,2% und schloss unter dem zuvor erreichten neuen Jahreshoch, ebenso UNIQA, die um 6,1% gestiegen sind. Sehr gut in Szene setzen konnten sich weiters Brau-Union (+6,4%), Investkredit und Flughafen Wien (je plus 5,9%) sowie Austrian Airlines, Generali Vienna, Palfinger und BWT, die zwischen 4% und 5% zulegten. Auf der Verliererseite standen vor allem Feratel (-8,6%), BETandWIN.com (-5,5%), CyberTron (-3,7%) und JoWooD (-3,2%).

Im standard market continuous zog neben den internationalen Titeln Deutsche Bank, HypoVereinsbank und Royal Dutch der heimische Baukonzern Bau Holding (+7,5%) stärker an, der die Woche mit einem neuen Jahreshoch geschlossen hat. Admiral Sportwetten (-2,1%) verzeichneten hingegen ein neues Jahrestief. Im standard market auction konnten sich fünf Werte um 10% und mehr verbessern. Gewinner war hier Meinl International mit plus 14,3%, gefolgt von Frauenthal (+12,5%), VKW (+12,2%), Ottakringer Vorzug (+10,2%) und Schlumberger Stamm (+10%). Hingegen schwächten sich Inku um 16,7% ab, und Libro verloren nach der Wiederaufnahme des Handels 15,8%. Die Libro-Aktie ist jetzt optisch wesentlich teurer, weil es im Zuge der Kapitalherabsetzung zu einer Zusammenlegung von Aktien gekommen ist.