Erstes PPP-Modell für "Dialysehalle". | Für Ambulanzen auch denkbar. | Wien. Bis 2010 will die Stadt Wien ihre Dialyseplätze in den Spitälern fast verdoppeln, also von derzeit 105 Plätzen auf 194 ausbauen. Das erklärte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely am Dienstag in Wien.
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Im Zuge dieses Vorhabens kommt erstmals ein "gemeinnütziges Private-Public-Partnership-Projekt" (PPP) zum Einsatz, wie der Chef des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), Wilhelm Marhold, der "WZ" erklärte. Generell werden ambulante Spitalsleistungen von der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) mit gedeckelten Beträgen bezahlt - also ohne Rücksicht auf mögliche Bedarfssteigerungen.
Nun hat der KAV zusammen mit der WGKK und den Barmherzigen Brüdern eine GmbH für Dialyse gegründet, um 2009 neben dem Donauspital eine "Automatenhalle" für Dialyse mit 60 Plätzen zu errichten. 49 Prozent gehören dem KAV, 49 Prozent der WGKK und 2 Prozent den Barmherzigen Brüdern. Die Investitionen tragen KAV und WGKK im Verhältnis 70 zu 30, die Betriebskosten in umgekehrter Reihenfolge. Betreiber sind die Barmherzigen Brüder, die ärztliche Leitung bleibt beim KAV.
"So wurde gesichert, dass man auf die Nachfrage reagieren kann und sie künftig nicht von privaten Anbietern monopolisiert wird", so Marhold. Ähnliches sei auch für Ambulanzen vorstellbar, die von Ärztegemeinschaften geführt werden könnten. Denn derzeit würden im Spital 40 Prozent aller Fälle wieder heimgeschickt. "Die Ambulanz-Einfahrten sind oft verstopft", beklagte Marhold.