Dass die Wiener am 25. März zu den Urnen schreiten werden, scheint nun so gut wie fix. Schon am Montag wird Wiens SP-Vorsitzender Michael Häupl seinen Vorschlag, den Wiener Gemeinderat aufzulösen und somit die Wahlen vorzuverlegen, in der SPÖ-Vorstandssitzung vortragen. Kurz danach muss der SP-Ausschuss über Häupls Empfehlung entscheiden. Überraschungen dürfte es aber keine geben. "Aller Voraussicht nach wird am 25. März gewählt", erfuhr die "Wiener Zeitung" aus der Wiener SPÖ. Häupl meinte gestern, der 25. März sei "nicht der unvernünftigste Vorschlag".
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Dienstagnachmittag sagte Vizebürgermeister Bernhard Görg (V) auf Anfrage: "Ich nehme auch an, dass der 25. März der Termin sein wird." Obwohl ihn Bürgermeister Häupl noch nicht kontaktiert habe. Görg lehnt eine früheren Wahltermin ab. Häupl selbst betont, dass er auch mit den kleinen Oppositionsparteien - Grüne und Liberale - noch nicht verhandelt habe. Auch wehrt er sich gegen den Görg-Vorwurf des Koalitionsbruchs, falls er den März-Termin durchboxen will: "Ich bemühe mich seit Monaten um einen Konsens, nehme aber langsam zur Kenntnis, dass es nicht geht." Wäre er an einem raschen Ende der Koalition interessiert, hätte er diese schon vor Weihnachten auflösen können. Aber nicht nur beim Wahltermin sind sich Rot und Schwarz in Wien uneins, auch auf sachpolitischer Ebene lässt sich nichts mehr bewegen. "Der angelaufene Wahlkampf beeinträchtigt natürlich die Sacharbeit", klagt Häupl.
Die Grünen signalisieren bereits Kooperationsbereitschaft. "Wenn ein Antrag auf Auflösung des Gemeinderates am 24. Jänner kommt, sehe ich keinen Grund nicht zuzustimmen", so Klubobmann Christoph Chorherr (G) zur "Wiener Zeitung". "Wenn die SPÖ meint, dass sie mit der ÖVP nicht mehr zusammenarbeiten kann, dann werden wir nicht im Weg stehen." Die Liberalen wollen einen Antrag auf Auflösung des Gemeinderats stellen.