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Wien weiterhin im Höhenflug

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Dem österreichischen Aktienmarkt ist es einmal mehr gelungen, sich von der schwachen internationalen Börsenentwicklung abzukoppeln. Nur mit einer kurzen Unterbrechung setzte er seinen Höhenflug weiter fort und kletterte auf ein seit 35 Monaten nicht mehr gesehenes Niveau.


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Bemerkenswert ist dabei, dass der Anstieg in keiner weise überzogen scheint. Die wirtschaftlichen Erfolge der österreichischen Unternehmen dokumentieren sich in deren guten Gewinnentwicklungen.

Im Gegensatz zu Wien drehten in der ersten Aprilwoche die meisten internationalen Börsen ins Minus. Die Verunsicherung an den Märkten war angesichts des gestiegenen Ölpreises, der anziehenden Zinsen und des Konflikts im Nahen Osten allgemein enorm groß.

Außerdem fehlen noch klare Bestätigungen für einen immer aufs Neue prognostizierten Wirtschaftsaufschwung sowohl in den USA als auch in Europa. Mit einzelnen vagen Indikatoren geben sich die Investoren schon längst nicht mehr zufrieden.

In diesem nicht all zu rosigen Umfeld hat sich der österreichische Aktienmarkt ausgezeichnet entwickelt. Zwar gab es vorübergehend Gewinnmitnahmen, diese konnten dem Aufwärtstrend aber nichts anhaben.

Der Wiener Leitindex ATX, der schon zu Beginn der Berichtswoche auf ein neues Jahreshoch von 1.305,05 Punkte geklettert war, gab bis auf 1.281,48 Zähler nach, um am Freitag ein neuerliches Jahreshoch von 1.305,87 Punkten zu markieren. Die vergangene Woche schloß der ATX mit 1.305,10 Zählern nur knapp unter dem Jahreshoch, was im Wochenabstand ein Plus von 1,24% bedeutet.

Der weiter gefaßte ATX Prime verbesserte sich um 1,12% auf 670,73 Punkte und der den Gesamtmarkt repräsentierende WBI erhöhte sich um 0,78% auf 515,49 Zähler. Etwa im Markdurchschnitt erhöhen konnten sich auch die im ViDX zusammengefaßten wachstums- und technologieorientierten Werte. Hier standen neun Verbesserungen fünf Rückgänge gegenüber.

Im prime market konnten Feratel, von einem sehr tiefen Niveau ausgehend, um 13,4% zulegen. Die nächsten größeren Kursgewinner waren die drei ATX-Werte VA Tech (+10,9%), Palfinger (+7,5%) und Wolford (+7,5%).

Bei VA Tech liegen zwar keine neuen fundamentalen Erkenntnisse vor, dennoch trauen Experten der Aktie noch einen weiteren Anstieg um rund 15% auf 40 Euro zu.

Palfinger und VA Tech markierten ebenso ein neues Jahreshoch wie Hirsch Servo, die um 5,7% angestiegen ist. Kurszuwächse von mehr als 3% erzielten weiters RHI, Andritz, Rosenbauer, Wienerberger und Telekom Austria.

Die Liste der Verlierer wurde von Austrian Airlines mit einem Minus von 6,8% angeführt. BWT schwächten sich um 4,9% ab, CyberTron um 3,3% und voestalpine um 2,9%.

Im standard market continuous sind lediglich Lenzing und Bau Holding Strabag mit marginalen Kursanstiegen von 2,3% bzw. 1,5% positiv in Erscheinung getreten.

Demgegenüber bröckelten CLC erneut ab und notierten nach einem 6,5%igen Minus nahe dem Jahrestief von 4 Euro. Auch bauMax tendierte mit dem Rückgang um 2,3% auf 10 Euro in Richtung Jahrestief.

Wilde Kursausschläge waren wieder einmal bei den im standard market auction notierten Werten zu verzeichnen. Nach dem jüngsten Absturz kletterten Libro um 56,7% und Inku um 40%. Hingegen sackten Agra Tagger um 43,5%, Performance AG um 30% und stage1.cc um 28,2% ab. Letztere erreichten damit wieder das historische Tief von nur mehr 60 Cent.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse