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Wien weiterhin in guter Verfassung

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Der Wiener Aktienmarkt präsentierte sich in der ersten Maiwoche in ausgezeichneter Verfassung. Bei deutlich gestiegenen Umsätzen zogen die Kurse auf breiter Front an, wobei viele Aktien auf neue Jahreshöchstkurse kletterten.


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Verantwortlich für den Aufschwung waren die starke Nachfrage institutioneller Investoren, insbesondere aus dem Ausland, sowie die positiven Auswirkungen der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge. Der Leitindex ATX stieg wie schon in der Vorwoche von einem Jahreshoch zum anderen und übersprang kurzfristig sogar die Marke von 1.300 Punkten. Beim 11-Monats-Hoch von 1.303,40 Zählern zeigte sich aber starker Widerstand. In der Folge korrigierten die Kurse - insbesondere der Indexschwergewichte Erste Bank und Telekom Austria -, so dass vom bereits erreichten Anstieg von 3,2% ein Teil verloren gegangen ist.

Die Wiener Börse zeigte in den letzten Wochen viel Eigenleben. Dies ist um so erfreulicher, als die Entwicklung der internationalen Börsen in den letzten Tagen nicht dazu angetan war, dem österreichischen Aktienmarkt eine Stütze zu bieten. Diese haben nach dem seit Mitte März verzeichneten Anstieg in den letzten Tagen korrigiert. Erst mit der freundlichen Eröffnung der Freitagsitzung an der Wall Street ist die Korrektur an den europäischen Börsen wieder zum Stillstand gekommen.

Der ATX stieg in der Berichtswoche um 1,91% und schloss mit 1.286,68 Zählern. Der ATX Prime stieg um 2,20% auf 6.76,31 Punkte, der WBI um 2,57% auf 532,65. Erfreulich entwickelten sich auch die im ViDX abgebildeten wachstums- und technologieorientierten Werte, die im Wochenabstand sogar um 4,56% auf 694,33 Punkte zulegten. Bemerkenswert waren in der abgelaufenen Woche auch die hohen Umsätze. Die lebhafte Geschäftstätigkeit hat den durchschnittlichen Tagesumsatz um rund 75% auf 106 Mill. Euro über den Jahresschnitt (60 Mill. Euro) steigen lassen.

Im prime market wurden die Kurserhöhungen ausschließlich von Indexleichtgewichten wie den beiden Constantia-Gesellschaften (Verpackungen: +18,9%, Iso: +16,5%), Schoeller-Bleckmann (+15,6%) sowie BETandWIN.com (+14,3%) angeführt. Gestiegen sind auch Head (+13%), voestalpine (+9,9%), Semperit (+9,1%) und Andritz (+8,7%). Manche ATX-Titel dürften von der notwendigen Umschichtung infolge der Akquisition der BBAG/Brau Union durch Heineken profitiert haben. Schwächer notierten S&T (-5,2%) und UIAG (-2%). Erste Bank konnten einen Teil des Dividendenabschlages aufholen. TA, die im Minus waren, schlossen auf dem Niveau der Vorwoche.

Bei den im standard market zu fortlaufenden Kursen gehandelten Papieren erzielte bauMax ein Jahreshoch, konnte dies aber nicht ganz halten. Am Ende blieb ein Plus von 7,6%. Lenzing stiegen um 3%. Demgegenüber fielen Porr Stamm, die eher selten gehandelt werden, auf das Jahrestief von 91,35 Euro (-3,8%). Bei den im gleichen Marktsegment gehandelten Werten zu Einheitskursen zogen nicht weniger als neun Aktien um über 10% an. Die stärksten Gewinne verbuchten CLC (+36,2%) und stage1.cc (+17,6%), die allerdings von einem tiefen Niveau ausgegangen sind.

Werner M. Szabó ist Redakteur de Zeitschrift "bankundbörse".