Direkte Kontakte zwischen Rebellen und Regierung. | Gaddafi droht Nato-Truppen mit "erbittertem Kampf". | Die österreichische Regierung will den Nationalen Übergangsrat der libyschen Rebellen in Bengasi anerkennen. Eine entsprechende Erklärung werde Außenminister Michael Spindelegger bei einem Treffen mit EU-Kollegen in Luxemburg am Montag abgeben, sagte sein Sprecher Alexander Schallenberg. Eine für Sonntag geplante Reise von Spindelegger in die libysche Rebellenhauptstadt ist unterdessen verschoben worden.
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"Wir betrachten den Übergangsrat als legitime Vertretung des libyschen Volkes", betonte Schallenberg. Zur vorläufigen Absage des geplanten Treffens des Außenministers mit hochrangigen Vertretern der Rebellen einschließlich der Lieferung von Hilfsgütern erklärte der Sprecher, die Versicherungsgesellschaft habe kurzfristig die Besicherung der Reise verweigert, unter Verweis auf die angespannte Sicherheitslage in Bengasi.
Erst eine Woche zuvor hoben Rebellenmilizen in der Nähe des Flughafens der Rebellenstadt eine Gruppe von Gaddafi-Anhängern aus, die mit Boden-Luft-Raketen bewaffnet waren.
Direkte Kontakte zwischen Rebellen und Regierung
Die Konfliktparteien im Bürgerkrieg in Libyen haben indes offenbar einen direkten Kommunikationskanal gefunden. Der libysche Regierungschef Baghdadi al-Mahmoudi hat Kontakte zwischen der Staatsführung und den Rebellen am Freitag bestätigt. "Unsere Tür ist für alle offen und wir stehen mit allen Parteien im Kontakt", erklärte Mahmoudi in einer Pressekonferenz in Tripolis.
Der russische Libyen-Gesandte Michail Margelow hatte bereits zuvor in Tunis verlautet, dass entsprechende Gespräche in Oslo, Paris, Berlin und mehreren weiteren Städten stattgefunden hätten. Der libysche Rebellenchef Mahmoud Jibril bestritt die Angaben. Die Rebellen hatten wiederholt erklärt, sie würden nicht mit der libyschen Führung verhandeln, solange Diktator Muammar al-Gaddafi und seine Söhne an der Macht seien.
Gaddafi droht Nato-Truppen mit "erbittertem Kampf"
Gaddafi hat den Nato-Truppen einen erbitterten Kampf angedroht. "Sie werden besiegt werden", sagte Libyens Machthaber in einer am Freitag im Fernsehen übertragenen Audiobotschaft. "Wir sind entschlossen, in unserem Land nichts zu ändern, außer aus unserem freien Willen und wenn die Nato-Flugzeuge weit weg sind", fügte er hinzu. "Wir werden uns widersetzen, wir werden kämpfen und wenn sie unseren Boden betreten, werden wir sie erwarten", sagte Gaddafi an die Adresse der Militärallianz.
Das libysche Volk rief er auf, sich darauf vorzubereiten, "ganz Libyen zu befreien". Begleitend zu der Audiobotschaft zeigte das Staatsfernsehen Bilder einer Demonstration für die Regierung auf einem zentralen Platz in der libyschen Hauptstadt Tripolis. Demnach feierten tausende Libyer am Freitag bei einer Kundgebung Machthaber Gaddafi öffentlich. Einzelne Demonstranten hielten Porträts des Revolutionsführers in die Höhe. Am Freitag hatte die Nato Ziele im Osten von Tripolis bombardiert Augenzeugen berichteten von mehreren Explosionen in den Stadtteilen Ain Sara und Tajura. (apa/afp/Reuters/dpa)
Dossier: Umbruch in der arabischen Welt