Österreich will künftigen Ärzte | mangel belegen. | Brüssel. Österreich warb bei der EU-Kommission in einem Expertengespräch am Mittwoch für seine Quotenregelung für den Zugang zum Medizinstudium. Die wird von Brüssel als diskriminierend beurteilt.
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Mit umfangreichem Datenmaterial soll nun ein langfristig drohender Ärztemangel im Land bei einer Aufhebung der Quoten untermauert werden. Bis 2030 seien 1000 bis 1500 neue Medizinabsolventen pro Jahr zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung nötig, meinte Wissenschaftsminister Johannes Hahn. Eine "Fülle von Indizien" weise darauf hin, dass dieser Bedarf ohne Quote nicht gedeckt werden könne. Denn es bestehe die "konkrete Befürchtung", dass die meisten deutschen Studenten nach dem Studium in ihr Heimatland zurückkehren, sagte der neue österreichische EU-Botschafter Hans Dietmar Schweisgut.
Immerhin muss in Deutschland nur noch ein Jahr Praxis bis zur Vollendung der Ausbildung absolviert werden, in Österreich dagegen ein dreijähriger Turnus.
In Brüssel gibt man sich unbeeindruckt. Entscheidend für die weitere Entwicklung sei die Ende Mai fällige formelle Antwort aus Wien, hieß es aus der EU-Kommission. Österreich drohen Strafzahlungen von rund 3,1 Millionen Euro plus 10.400 Euro täglich.