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Wiener Aktien geht die Luft aus

Von Werner M. Szabó

Wirtschaft

Der seit Mitte März dieses Jahres verzeichnete Aufwärtstrend an den internationalen Aktienmärkten ist in der vergangenen Woche neuerlich unterbrochen worden. Die Unternehmensnachrichten zum dritten Quartal sind zwar überwiegend positiv, doch ist in den Aussichten eine deutliche Zurückhaltung unverkennbar, was den Enthusiasmus an den Märkten entsprechend dämpfte. Diesen Rahmenbedingungen konnte sich die Wiener Börse nicht ganz entziehen.


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Auch hier zu Lande bröckelten die Kurse mehrheitlich ab. Die Korrekturen, vor allem auch der zuletzt sehr festen Indexschwergewichte, hielten sich aber dennoch in Grenzen. Angesichts der bislang ausgezeichneten Performance in diesem Jahr stellt sich für immer mehr Marktteilnehmer die Frage, ob sie sich auf eine kürzere oder längere Pause bei den Kursen einstellen müssen.

Investoren übten in Wien Zurückhaltung

In der vergangenen Woche übten sich die Investoren am Wiener Aktienmarkt in Zurückhaltung, um auszuloten, ob der heuer verzeichnete Aufschwung bei den Unternehmen und die damit einher gehenden Gewinnverbesserungen auch nachhaltig ist. Das in den letzten Tagen gesunkene Interesse kam auch in den geringeren durchschnittlichen Tagesumsätzen entsprechend zum Ausdruck, die um rund 20% unter dem Jahresdurchschnitt lagen. Bis zum Beginn der Berichtssaison Anfang November wird der Markt möglicherweise noch so dahindümpeln.

Der Wiener Leitindex ATX, der ein Wochentief von 1.384,17 Punkten gesehen hatte, schloss die Woche mit 1.387,32 Zählern. Im Wochenabstand bedeutet dies einen Rückgang um 1,34%. Der den Gesamtmarkt repräsentierende WBI schwächte sich um 0,99% auf 567,66 Punkte ab. Wien lag damit voll im Fahrwasser der internationalen Börsen. Im prime market verzeichnete nur jede vierte Aktie einen Kursanstieg. Größter Gewinner war der Wiener Börsenneuling Eybl mit plus 5,6%, gefolgt von BWT mit plus 3,8%. Der Wasseraufbereiter scheint momentan nach unten hin gut abgesichert zu sein, nunmehr wird getestet, wie weit es nach oben gehen kann.

Mayr-Melnhof mit neuem Jahreshoch

Mayr-Melnhof erreichte mit 87,45 Euro ein neues Jahreshoch und rettete nach einer Korrektur noch ein Plus von 2,9% über die Runden. Rosenbauer (+1,7%) gingen mit einem neuen Jahreshoch von 39,06 Euro ins Wochenende. Wolford erzielte zur Wochenmitte mit 19,50 Euro ebenfalls ein neues Jahreshoch, nach einer leichten Korrektur blieb noch immer ein Plus von 1,7%.

S&T fielen auf ein neues Jahrestief von 6,90 Euro zurück und beendete die Woche mit 7 Euro um 10,3% tiefer als in der Vorwoche. Zu den Verlierern der Woche zählten auch Head (-4,8%), AUA (-3,8%) und Erste Bank (-3,2%). Bei Erste Bank und auch bei BA-CA (- 2,1%) war die Korrektur nach den starken Anstiegen in den letzten Wochen nicht ganz unerwartet. Der seit 20. Oktober wieder im prime market notierte Computer Game Publisher JoWooD beendete die erste Woche im Topsegment mit einem Minus von 2,7%. Allerdings erzielte die Aktie seit Jahresbeginn bereits ein sattes Plus von 130%. Kursrückgänge im Wochenabstand von etwas mehr als 2% verzeichneten auch VA Tech, RHI und voestalpine.

Im standard market continuous verbesserten sich Wiener Städtische Vorzug um 4,2% und Porr Stamm um 2,2%. Demgegenüber schwächten sich Royal Dutch um 5% und Hypo Real Estate um 4% ab. Bei den im standard market auction notierten kleineren Werten stiegen webfreetv um 15,4% und Admiral um 12,2%. Bank Burgenland (+7,7%) erreichten mit 15,30 Euro ein neues Jahreshoch. BlueBull, Heid und Feratel gaben um jeweils mehr als 10% nach.

Werner M. Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundboerse".