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Wiener Aktienmarkt als Schaukelbörse

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Der heimische Aktienmarkt schwankte vergangene Woche auf und ab und präsentierte sich als Schaukelbörse. Vor dem Hintergrund eines weitgehend schwachen internationalen Umfeldes konnte sich in Wien kein einheitlicher Trend durchsetzen.


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Der allgemeinen Schwäche konnten sich vor allem die Schweizer und die Londoner Börse widersetzen, wobei sich die Eidgenossen sogar über ein neues All time high freuten. Am Freitag gab es aber auch dort eine Konsolidierung.

Ein echter Störfaktor war die ausgeprägte Schwäche der Technologieaktien. Angeführt von der Nasdaq bröckelten auch die übrigen Wachstumsmärkte ab. Diesem Abwärtstrend konnten sich auch die österreichischen Titel in Wien, an der Easdaq und am Neuen Markt in Frankfurt nicht entziehen. Bei den "Old Economy" war in Wien kein einheitliches Kursbild erkennbar. Alles in allem hat sich aber die Wiener Börse im internationalen Vergleich recht gut gehalten, wobei der ATX noch über der 1.130-Punkte-Marke geblieben ist. Die Geschäftstätigkeit ist nach wie vor trostlos. Angesichts der hektischen Phase im internationalen Börsengeschehen wird von den ausländischen Investoren in Wien nur auf Sparflamme gekocht. Die potentiellen österreichischen Aktionäre scheinen lieber auf die zahlreich angekündigten Neuemissionen zu warten, zumal sie sich dort größere Kursgewinne erhoffen.

Der ATX schloß die Woche mit 1.132,15 Zählern, was im Wochenabstand ein Minus von 0,47% bedeutet. Der WBI schwächte sich um 0,37% auf 476,96 Punkte ab. Wie bereits erwähnt, sind die heimischen Wachstumswerte dem internationalen Abwärtstrend gefolgt. Dies kommt auch im Rückgang des ViDX um 9,2% auf 1.492,16 Punkte zum Ausdruck. Im internationalen Vergleich hat die Wiener Börse jedenfalls etwas besser abgeschnitten, denn der Dow Jones Euro Stoxx sank um 1,5% der DAX ging um 0,7% zurück.

Im A-Segment der Wiener Börse war BWT mit einem Plus von 12,7% der Gewinner der Woche. Die Aktie hat damit auch einen kräftigeren Rückgang des ViDX verhindert. Verbund konnten unter Berücksichtigung des Dividendenabschlages um 4,8% zulegen. Die übrigen Kurserhöhungen kamen nicht über die 2%-Marke. Stärkere Einbußen erlitten Libro (-7,9%), Semperit (-7,8%), VA Stahl (-6,9%), Austrian Airlines (-5,9%) und Erste Bank (-4,8%).

Der B-Markt stand ganz im Zeichen der Kurseinbrüche von CyberTron, Austria Haustechnik und BETandWIN.com. Diesen standen die festen Agrana (+5,3%), UNIQA (+5%) und Bau Holding Vorzug (+3,8%) gegenüber.

Bei den kleineren Werten im C-Markt sind Agra Tagger (+22%), Inku (+14,1%), UBM Real Vorzug (+11,9%), AvW Invest Vorzug (+11,2%) und Schwechater (+10%) positiv in Erscheinung getreten. Hingegen sackten Stadlauer um 25%, Frauenthal um 11,6%, die UNIQA Partizipationsscheine um 10,5% und Ottakringer Kapitalanteilscheine um 10% ab.

Bei den an der Easdaq und am Neuen Markt notierten heimischen Titeln haben vor allem Fabasoft mit einem Minus von 21,4% kräftig verloren. Topcall schwächten sich um 12%, update.com um 11% ab. Entgegen dem Abwärtstrend konnten AT&S um 15,6% zulegen. Die Aktie profitierte von der hohen Gewinnmeldung für das vergangene Geschäftsjahr.

Werner Michael Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "Bank und Börse".